Skifliegen

ÖSV-Adler stürzen bei Windfarce in Planica ab

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Starke Windböen bestimmten das Geschehen beim Skifliegen in Planica.

Planica. Skiflug-Weltmeister Karl Geiger hat am Freitag in Planica das zweite dreier Weltcup-Einzelskifliegen im slowenischen WM-Ort 2023 gewonnen. Der Deutsche siegte in einem wegen windbedingter Verzögerungen nur in einem Durchgang entschiedenen Bewerb nach einem 232-Meter-Flug 9,6 Punkte vor dem japanischen Vortagessieger Ryoyu Kobayashi (231) und 12,1 Zähler vor dem Slowenen Bor Pavlovic (227,5). Bester Österreicher wurde der Salzburger Daniel Huber (220) als Neunter (+28,4).

Die Konkurrenz hatte wegen zu starken Windes eine halbe Stunde verspätet begonnen und lief dann zäh ab, immer wieder gab es Unterbrechungen. Nach einer dreiviertel Stunde waren erst 19 aller Aktiven über den Bakken gegangen. Das waren mit 67 alle Gemeldeten, da die Qualifikation wegen des Wetters nicht durchgeführt werden konnte. Im Endeffekt wurde der eine Durchgang recht fair abgewickelt, ein zweiter Durchgang ging sich wegen drohender Dunkelheit nicht mehr aus.

Anlauf eine Luke runtergesetzt

Für Geiger und seinem nach ihm gesprungenen, dann achtplatzierten Landsmann Markus Eisenbichler hatte DSV-Chefcoach Stefan Horngacher den Anlauf eine Luke runtergesetzt. Beide wie auch Schlussspringer Kobayashi erhielten dadurch 9,2 Gate-Punkte, Geiger aber auch noch ausreichend Windpunkte. "Ein cooler Tag und interessant, weil es vom Wind her wirklich schwer war", sagte Geiger im ORF-Interview. Den WM-Titel hatte er sich an gleicher Stelle Mitte Dezember gesichert.

Für die Österreicher bleibt nun nur noch der Sonntag-Bewerb, damit es in dieser Saison doch noch mit einem Einzel-Weltcupsieg klappt. Huber schaffte es nach Rang sechs vom Vortag zumindest erneut in die Top Ten. "Neunter ist grundsätzlich schon okay, aber der Sprung ist nicht ganz so durchgelaufen", meinte er. Er sei ein bisschen zu aggressiv gesprungen, es sei mehr drinnen gewesen.

Ähnlich argumentierte der Vortages-Vierte Michael Hayböck, diesmal reichte es für den Oberösterreicher nach einem 215,0-m-Satz bloß zu Position 14. "Es war fast ein bisschen viel Attacke heute", erklärte der 30-Jährige. Noch hinter Markus Schiffner (24./217,5 m) wurde Stefan Kraft (215,5) lediglich 29. "Es läuft nicht, wie ich will. Da ist es schwierig, die Kurve zu kratzen. Ich bin immer sehr spät am Schanzentisch", resümierte der wieder von Rückenproblemen beeinträchtigte Großschanzen-Weltmeister.

Keine Weltcup-Punkte für Aschenwald

Keine Weltcup-Punkte holten Philipp Aschenwald (36./215,0), Ulrich Wohlgenannt (41./208,0) und Jan Hörl (61./173,5). Am Samstag (10.00 Uhr, live ORF 1) findet ein Teambewerb statt. "Das Herz in die Hand nehmen", kündigte Weiten-Weltrekordler Kraft dafür an. Hayböck hoffte für die Konkurrenz auf bessere Verhältnisse und Huber auf eine "gescheite Steigerung": "Ich erwarte, dass wir schön langsam wieder zu unserem Flugpotenzial kommen." Schiffner komplettiert das ÖSV-Aufgebot.

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