Gregor Schlierenzauer laboriert seit Gewaltsprung in Oberstdorf an Beinhautentzündung.
Superstar Gregor Schlierenzauer scheint derzeit vom Pech verfolgt: Nach seinem sensationellen Tournee-Auftaktsieg in Oberstdorf hat sich der Wind für den Top-Favoriten gedreht. In Garmisch musste das Springen aufgrund der irregulären Wetterverhältnisse abgebrochen werden – es blieb nur Platz vier. Auf seiner Heimschanze Bergisel machten die Bedingungen dem jungen Adler ebenfalls einen dicken Strich durch die Rechnung, er landete auf Rang elf.
Beinhautentzündung
„Ich hatte einfach Pech. Meine Sprünge
waren gut, klar wäre es schön gewesen, hier auf dem Stockerl zu stehen, vor
diesem geilen Publikum. Dafür gebe ich in Bischofshofen Vollgas, dort kann
ich auch noch zeigen, was ich drauf habe. Noch ist nichts verloren“, zeigte
sich der Tiroler optimistisch.
Jetzt steht sogar der Tournee-Abschluss in Bischofshofen auf wackeligen Beinen: Aufgrund einer Beinhautentzündung ist noch nicht geklärt, ob Schlierenzauer die Qualifikation tatsächlich bestreiten kann. Cheftrainer Alex Pointner erklärt: „Nach dem gewaltigen Sprung in Oberstdorf hatte Gregor leichte Schwierigkeiten. Die Entzündung ist jedoch schlimmer geworden.“
Noch ist nicht aller Tage Abend. Das ÖSV-Team zeigt sich trotzdem optimistisch. „Gregor hat gezeigt, dass er unter den schlimmsten Bedingungen gute Sprünge runterbringt. Das ist schon imponierend“, so Toni Innauer.
Jacobsen Favorit
Wer ist derzeit Favorit auf den Gesamtsieg?
Innauer „Ich handle Andres Jacobsen sehr hoch. Aber in Bischofshofen ist
noch alles drinnen.“ Auch Pointner lobt den jungen Adler in höchsten Tönen:
„Gregor ist überall absolut fehlerfrei gesprungen. Das ist für so einen
jungen Springer außergewöhnlich.“
Ob nicht doch der schwere Rucksack voll gepackt mit hohen Erwartungen den Jung-Star zu Boden drückte? Sein bester Freund Mario Innauer wollte dazu keine Stellung nehmen: „Ich möchte lieber nicht darauf eingehen.“ Gestern hatten unsere Adler noch einen Ruhetag.
Von Irene Friedl/ÖSTERREICH