Igls-Desaster

30-Millionen-Renovierung als Fiasko - "Unverantwortlich Bahn freizugeben"

Der Österreichische Rodel-Verband hat sein Team von der Homologierung der um 30 Millionen Euro renovierten Igls-Bahn abgezogen. Nach Testfahrten von Ex-Weltmeister Jonas Müller wurde die Bahn als zu gefährlich eingestuft. Die Zulassung für den Weltcup-Auftakt Anfang Dezember steht auf der Kippe.

Die Zukunft des umgebauten Eiskanals in Innsbruck-Igls ist ungewiss. Nach Tests am Freitag zog der Österreichische Rodel-Verband (ÖRV) sein Team von den weiteren Probefahrten zurück. Eine Entscheidung der Weltverbände FIL und IBSF steht noch aus.

Gefährliche Kurven

Ex-Weltmeister Jonas Müller testete die Bahn und stellte massive Sicherheitsbedenken fest. "Von den Kurven 13 und 14 geht eine zu große Verletzungsgefahr aus", sagte der Rodler. Nach einem harten Einschlag und Rücksprache mit Trainern verzichtete er auf weitere Versuche. Die Kurven blieben auch nach Adaptierungsmaßnahmen zu gefährlich.

Verbandsentscheidung gefällt

ÖRV-Cheftrainer Christian Eigentler bestätigte den Rückzug: "Das Feedback aus Igls war leider nicht gut." Ein erfahrenes fünfköpfiges Trainerteam hatte die Situation analysiert. Der Verband will seine Sportler keinem derart hohen Verletzungsrisiko aussetzen. Die Teilnahme an der Homologierung wurde abgebrochen.

Prognose für Weltcup ungewiss

Sollte keine Zulassung für die gesamte Bahn erteilt werden, kommt eine Durchführung auf verkürzter Strecke in Frage. Der Weltcup-Auftakt ist für Anfang Dezember geplant. Im Bob- und Skeleton ist Innsbruck vom 28. bis 30. November als zweite Station des IBSF-Weltcups vorgesehen.

Finanzielles Desaster droht

ÖRV-Präsident Markus Prock sprach von einem "Desaster für den Sport und die Region". Sollten größere Umbauten nötig werden, droht ein Rechtsstreit um die Kosten zwischen Auftraggeber Olympiaworld und dem deutschen Generalplaner. 30 Millionen Euro wurden bereits in die Sanierung investiert.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten