Rodel-Entscheidung

Daniel Pfister nach 2 Läufen auf Rang 6

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Ein Fehler im zweiten Lauf kostete den Tiroler eine bessere Platzierung.

Der Deutsche Felix Loch hat sich am Samstagabend (Ortszeit) als erster Anwärter auf Olympia-Gold im Herren-Einsitzerbewerb der Rodler etabliert. Der 20-Jährige, der schon zweifacher Weltmeister ist, fuhr in den ersten zwei der vier Läufe auf der verkürzten Strecke jeweils Bestzeit und führte mit 0,282 Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann David Möller und 0,432 auf den zweifachen Olympiasieger Armin Zöggeler aus Südtirol. Daniel Pfister rangierte als bester Österreicher mit 0,720 Sekunden Rückstand an der sechsten Stelle, vor der Entscheidung am Sonntag (ab 22.00 Uhr) trennten ihn 0,288 Sekunden von einer Medaille.

Trauerminute
Der Bewerb, den sich auch IOC-Präsident Jacque Rogge live im Schlittensportzentrum oberhalb von Whistler ansah, hatte mit einer Trauerminute für den 30 Stunden zuvor tödlich verunglückten Georgier Nodar Kumaritaschwili begonnen. Die Jury hatte festgelegt, dass der Herren-Bewerb auf verkürzter Strecke vom Damen-Start bestritten wird und damit ein Zeichen gesetzt.

Bei der Rekonstruktion des Unfallhergangs war festgestellt worden, dass ein Fahrfehler und nicht ein technisches Bahnproblem verantwortlich war. An der Unfallstelle erinnerten am Samstag zwei Blumensträuße und ein Foto an den tragisch verunglückten Georgier. Dort, wo er aus der Bahn katapultiert worden war, wurde eine Holzwand bis zur Bahndecke eingezogen.

Pfister steigerte sich gegenüber dem Training, doch von möglichem Edelmetall wollte der 23-Jährige nicht sprechen. "Das ist schwierig, ich will einfach noch zwei gute Läufe fahren und dann schauen wir, was herauskommt", sagte der WM- und EM-Dritte. Nach dem vierten Zwischenrang nach dem ersten Lauf unterlief ihm im zweiten ein Fehler, der sich über die gesamte Strecke auswirkte. "Wir haben mit dem Material gepokert, das ist aufgegangen. Aber insgesamt war es eine große Umstellung, vom Damenstart aus zu fahren", sagte der Zillertaler.

Zufriedenheit
Wolfgang Kindl war mit Rang acht halbwegs zufrieden, nachdem er im ersten Lauf Probleme gehabt hatte (9.). Manuel Pfister, der im Training auf der Normalstrecke stärker als sein älterer Bruder gefahren war, büßte als Neunter 0,942 Sekunden ein. ÖRV-Sportdirektor Markus Prock war erfreut über drei Fahrer in den Top Ten. "Wir haben das jüngste Team, daher ist das sehr zufriedenstellend. Dass es schwer wird, eine Medaille zu holen, haben wir gewusst, ein Platz in den ersten Sechs ist eine tolle Leistung", meinte der zweifache Olympia-Zweite.

Neuerlicher Sturz
Der einzige Sturz des Tages unterlief dem im Training stark gefahrenen Schweizer Stefan Höhener im zweiten Lauf. Er schlitterte die Bahn entlang, kam aber wieder auf seine Rodel zu sitzen und erreichte mit großem Rückstand das Ziel. Levan Gureschidse, der Teamkollege des tödlich verunglückten Kumaritaschwili, verzichtete auf ein Antreten.

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Zwischenergebnis Rodeln der Herren (Nach 2 von 4 Läufen)
1. Felix Loch (GER) 1:36,570 Minuten (48,168/48,402 Sekunden)
2. David Möller (GER) +0,282 Sekunden (48,341/48,511)
3. Armin Zöggeler (ITA) 0,432 (48,473/48,529)
4. Albert Demtschenko (RUS) 0,599 (48,590/48,579)
5. Andi Langenhan (GER) 0,717 (48,629/48,658)
6. Daniel Pfister (AUT) 0,720 (48,583/48,707)
7. Tony Benshoof (USA) 0,834 (48,657/48,747)
8. Wolfgang Kindl (AUT) 0,892 (48,707/48,755)
9. Manuel Pfister (AUT) 0,942 (48,677/48,835)

10. Samuel Edney (CAN) 0,977 (48,754/48,793)

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