Klammer-Blog

Im Super-G würde ich auf Matthias setzen

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Technisch schwierige Strecke liegt Mayer.

Als ich die Bilder von der Mayer-Feier sah, musste ich schmunzeln. Der Bursche ist großartig: Irgendwo muss er ja den Druck, der sich aufgestaut hat, ablassen. Auch beim Feiern ist Matthias bereits ein großer. Da schlägt übrigens das Kärntner Blut durch - Matthias ist ja in Afritz daheim und quasi ein Nachbar von mir. Wir wohnen nicht einmal fünf Kilometer entfernt - geografisch trennt uns nur ein Berggipfel, der Mirnock. Mayers Vater Heli startete seine Weltcup-Karriere Mitte der 1980er-Jahre, als ich meine gerade beendete. Wir kennen uns aus Jugendzeiten, seine Olympia-Silbermedaille in Calgary 1988 durfte ich als ORF-Experte bejubeln.

Die technisch schwierige Strecke passt ihm perfekt
Trotzdem habe ich Matthias erst vor zwei Jahren näher kennengelernt. als jungen, vernünftigen Burschen mit klaren Zielen. Obwohl seine Krankheit dazwischenkam (wie berichtet, saß Matthias wochenlang im Rollstuhl), hat er sich sukzessive an die Spitze gearbeitet. als er vergangene Saison trotz Trainingsrückstands schon vorn dabei war, wusste ich: Hoppla, da kommt ein potenzieller Siegläufer. Und die technisch schwierige Strecke in Sotschi ist ihm auf den Leib geschnitten.

Svindal und Miller stehen plötzlich unter Druck
Das macht Matthias auch im Super-G zum Favoriten. So schnell geht das! Aksel Lund Svindal, in dieser Saison als "Mr. Super-G" gefeiert, und Bode Miller stehen plötzlich gewaltig unter Druck.

Matthias hat nix zu verlieren. Alles, was jetzt bei Olympia noch passiert, ist Draufgabe. Nach seinem Abfahrts-Gold kann er locker drauf losfahren - wie Hermann Maier nach seinem Sturz in Nagano 1998. Von dem hat damals auch keiner mehr was erwartet.

Für Matthias Mayer gilt die alte Phrase: Es gibt nichts besseres für den Erfolg als den Erfolg. Trotz Svindal und Miller - ich würde jetzt mein Geld auf Mayer setzen.
 

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