Igor Strelkow

Todes-Jet: Alle Spuren führen zu ihm

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Rebellen-Chef und Ex-Geheimdienst-Chef gab Schieß-Befehl.

Diese Tragödie hat die Welt wie eine Schockwelle erfasst: der Abschuss einer zivilen Passagiermaschine über der Ostukraine am Donnerstagnachmittag, bei dem 298 unschuldige Menschen getötet wurden – den Abschussbefehl für die Boden-Luft-Rakete gab vermutlich ein ganz Großer unter den prorussischen Separatisten: Rebellenchef Igor Strelkow.

Start in Amsterdam, ein letztes Video geht online
Das Protokoll. Es ist Donnerstag, kurz vor 12 Uhr mittags. Die Crew der Boeing 777 am Amsterdamer Flughafen Schiphol beendet langsam ihr Boarding, alle 298 Passagier sitzen auf ihren Plätzen. Jemand macht mit seinem Handy ein schnelles Video – das letzte Dokument. Der Flug MH 17 startet planmäßig um 12.15 Uhr, um 6.10 Uhr Ortszeit sollte er in Kuala Lumpur aufsetzen. Doch dazu wird es nicht kommen.

Ein Knall um 16 Uhr, dann sind 298 Menschen tot
Um kurz vor 16 Uhr – das Flugzeug hat längst seine Reisehöhe von 10.000 Metern erreicht – gibt es eine Explosion. Später berichten Bauern aus der Ortschaft Hrabowe, einen lauten Knall gehört zu haben. Das Flugzeug wird mit einer Boden-Luft-Rakete vom Himmel geholt. Alle 298 Passagier sterben und fallen gemeinsam mit Dutzenden Wrackteilen auf die Weizenfelder der Region. Doch trotz des massiven Aufpralls – das Trümmerfeld ist 15 Quadratkilometer groß – sind die meisten Todesopfer unversehrt. Viele Tote sitzen noch angeschnallt in ihren Flugsitzen, „ein Mann lag auf dem Feld, seinen rechten Arm auf dem Bauch, als ruhe er sich aus“, berichtete Sabrina Tavernise etwa der New York Times.

Die Bilder sind schrecklich, die Bewohner verstört. „Ein Mann in blauen Shorts hatte sein iPhone noch in der Hand, ein Bub trug ein rotes T-Shirt mit der Aufschrift „Don’t panic!“, so Tavernise.

Nun soll die Tragödie aufgeklärt werden. Für 298 Menschen und ihre trauernden Familien kommt das zu spät.
 

Rebellen-Chef als Auftraggeber?

Er ist 43 Jahre alt, stammt aus Moskau und diente jahrelang in der russischen Armee als Geheimdienst-Offizier. Igor Girkin, Kampfname „Igor Strelkow“, zuletzt Befehlsleiter in Slawjansk, soll der Mann hinter dem Abschuss sein. Er bejubelte den Raketentreffer im Internet und feierte mit Bildern die Absturzstelle.

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