In der südafrikanischen Provinz Eastern Cape sind in den vergangenen Wochen mehr als 30 junge Männer bei verpfuschten traditionellen Beschneidungsritualen gestorben.
Seit Anfang Juni würden fast täglich zwei Todesfälle gemeldet, sagte ein Sprecher der lokalen Gesundheitsbehörden am Freitag.
Nach den mit traditionellen Geräten und ohne Betäubung praktizierten Beschneidungen träten häufig Komplikationen auf, zum Beispiel heftige Blutungen. Meist suchten die jungen Männer Krankenhäuser erst dann auf, wenn es bereits zu spät sei.
Die Beschneidungsriten gehören zur Tradition des Volks der Xhosa, die vor allem in der ländlichen Region Transkei wohnen. Das Ritual markiert den Übergang ins Erwachsenenalter. Mit 18 Jahren werden die jungen Männer für einen Monat in die Wildnis geschickt, dort werden ihnen in inoffiziellen Schulen die sozialen Werte ihres Volkes beigebracht. Das zweimal im Jahr gefeierte Beschneidungsritual ist der Höhepunkt dieses Monats in der Wildnis. Manche Jugendliche sterben nach Angaben der Behörden während des Monats auch an Unterkühlungen und Wassermangel.
Den Gesundheitsbehörden zufolge nahm die Zahl der Todesfälle in den vergangenen fünf Jahren langsam ab, nachdem illegale Schulen geschlossen wurden. Dennoch starben im Winter des vergangenen Jahres 24 Buben, 535 weitere mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Häufig besuchten auch Jugendliche deutlich unter 18 Jahren die Schulen.