Der scheidende bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber rechnet mit einer Kampfkandidatur um den CSU-Parteivorsitz
Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Edmund Stoiber rechnet nach einem Bericht des "Münchner Merkur" mit einer Kampfkandidatur um den CSU-Parteivorsitz. Stoiber habe sich am Montagabend vor den Mitgliedern der CSU-Landesgruppe in Berlin äußerst skeptisch über eine mögliche Einigung zwischen Bundesagrarminister Horst Seehofer und Bayerns Wirtschaftsminister Erwin Huber geäußert, schreibt die Zeitung.
Partei hat sich verändert
"Die Partei hat sich verändert. Es
gibt einen Stimmungswandel", habe Stoiber nach übereinstimmenden Berichten
von Teilnehmern gesagt. Dem Bericht zufolge erklärte Stoiber, dass etwa die
Hälfte der Mitglieder für eine rasche Vorentscheidung auf Führungsebene sei,
die andere Hälfte jedoch für eine Kampfabstimmung in acht Monaten auf dem
Parteitag. Demnach sagte Stoiber: "Es ist in der Tat so, dass viele eine
Parteitagsentscheidung über den CSU-Vorsitz wollen." Noch vor einigen Tagen
hatte Stoiber vor den Folgen eines innerparteilichen Wahlkampfes gewarnt.
Basis verlangt mehr Mitsprache
Stoiber habe angemerkt, dass der
Ruf der Basis nach mehr Mitsprache immer lauter werde, heißt es in dem
Bericht. So soll der Ministerpräsident während der Sitzung gesagt haben:
"Die Beteiligung der Basis ist eine Herausforderung für uns geworden."
Stoiber habe ein Abrücken von seinen eigenen Rückzugsplänen kategorisch ausgeschlossen. Dem Bericht zufolge sagte er vor den Abgeordneten: "Ich mache den Weg frei für eine neue Mannschaft. Sie werden von mir keine Bitternis erleben. Ich will Optimismus ausstrahlen."