Die deutsche Baumarktkette Praktiker steht vor dem Aus. Verhandlungen über weitere Finanzierungen der Sanierung seien gescheitert, teilte Praktiker am Mittwochabend in Hamburg mit. Einzelne Gläubigergruppen hätten nicht zugestimmt. Damit ist die Praktiker AG überschuldet und zahlungsunfähig. Praktiker ist eine der größten deutschen Baumarktketten.
In Kürze soll nun für die Praktiker AG und mehrere operative Teilgesellschaften beim zuständigen Amtsgericht die Eröffnung von Insolvenzverfahren beantragt werden. Das geht aus einem Schreiben des Praktiker-Vorstands an die Mitarbeiter hervor, das am Mittwochabend vorlag.
Die ertragsstärkere Tochter Max Bahr sowie das Auslandsgeschäft sind von der Insolvenz nicht betroffen, wie es in dem Schreiben heißt. Konzernweit hat Praktiker rund 18.000 Mitarbeiter, davon knapp 7000 im Ausland. Der Konzern betreibt nach Firmenangaben fast 430 Bau- und Heimwerkermärkte in neun Ländern, davon über 300 in Deutschland.
Praktiker schreibt seit Jahren rote Zahlen. Der Baumarkt-Konzern war durch eine fehlgeschlagene Rabattstrategie in eine schwere Krise geraten und hatte erst im vergangenen Jahr seine Finanzierung für die nächsten Jahre sichern können.