Die Deutsche Post will offenbar ihr Briefporto zum 1. Jänner 2014 auf 60 Cent erhöhen. Wie "Handelsblatt Live" im Voraus aus Kundenkreisen erfuhr, soll dazu am heutigen Freitag ein entsprechender Antrag bei der Bundesnetzagentur gestellt werden. Das Unternehmen gab vorerst kein Statement ab. Branchenexperten hatten bereits damit gerechnet, dass sich die Post in Kürze zum künftigen Porto äußert.
Hintergrund ist ein Vorschlag der Bundesnetzagentur, der dem Dax-Konzern für die kommenden fünf Jahre mehr Spielraum für Portoerhöhungen gibt als bisher. Die Agentur steckt als Regulierungsbehörde für den Briefmarkt den Rahmen ab, in dem sich Erhöhungen des Briefportos der Deutschen Post ab 2014 bewegen können. Leitplanken sollen nach dem aktuellen Vorschlag die Inflationsrate sowie Produktivitätsfortschritte der Post sein, die die Bundesnetzagentur mit 0,2 Prozent veranschlagt - und damit niedriger ansetzt als in den vergangenen Jahren.
Für das Jahr 2013 hatte die Post erstmals seit 15 Jahren die Verbraucher beim klassischen Briefporto stärker zur Kasse gebeten. Den Preis für den Standardbrief bis 20 Gramm hatte der Konzern von 55 Cent auf 58 Cent erhöht. Die Bonner sind in Deutschland das einzige Unternehmen, das die flächendeckende Versorgung der Verbraucher mit Briefen sicherstellt. Wettbewerber wie TNT Post konzentrieren sich auf die Verteilung von lukrativen Massensendungen in Ballungsräumen. Die Post kämpft seit Jahren in der Briefsparte auch mit der wachsenden Konkurrenz durch die E-Mail - die Sendungsmengen sinken.