EU-Kommission

Kein Rettungspaket für Zypern

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Die EU ist zuversichtlich, dass das Land seine Probleme selbst löst.

Für das angeschlagene Euro-Land Zypern ist nach Angaben der EU-Kommission derzeit kein Rettungspaket geplant. Dies stehe nicht an, erklärte eine Sprecherin der Kommission am Montag in Brüssel. Die EU-Behörde sei zuversichtlich, dass das Land seine Sparpläne erfüllen werde. Zypern habe sich dazu verpflichtet, in diesem Jahr die Neuverschuldung unter vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu senken und sie im kommenden Jahr auf 2,5 Prozent zurückzuführen.

Der Inselstaat geriet ins Schleudern, nachdem das größte Kraftwerk des Landes bei einer Explosion zerstört wurde. Zudem sind die Banken Zyperns eng mit den griechischen Banken verflochten, die wegen der Schuldenkrise Griechenlands vor milliardenschweren Verlusten stehen.



Bank: Zypern kurz vor der Flucht unter den Euro-Rettungsschirm
Zypern steht nach Einschätzung der größten Bank des Landes kurz vor einer Flucht unter den Euro-Rettungsschirm. Der Euro-Staat riskiere durch Untätigkeit seine Fähigkeit zur Refinanzierung, erklärte die Bank of Cyprus am Montag. "Die Konsequenzen werden schnell und umfassend folgen."

Nach Angaben der Regierung hat sich das Haushaltsdefizit im ersten Halbjahr auf 3,47 Prozent von 1,87 Prozent ausgeweitet. Die Einnahmen gingen in dem Zeitraum um 1,4 Prozent zurück, die Ausgaben lagen um 9,15 Prozent über dem Stand des Vorjahres. Die Wirtschaft des zweitkleinsten Euro-Staates droht zugleich, in diesem Jahr nach jüngsten Schätzungen des Finanzministeriums nicht zu wachsen.

Enge Verbindungen zum hoch verschuldeten Griechenland
Zypern ist wirtschaftlich eng mit dem hoch verschuldeten Griechenland verbunden und erlitt zuletzt durch die Explosion eines Munitionslagers einen schweren Rückschlag. Der Schaden beträgt mehrere Milliarden Euro, zudem ist das einzige Kraftwerk ausgefallen.

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