Frankreich

Gemeinsam mit Deutschland für Euro

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Frankreichs Wirtschaft stagnierte indes völlig überraschend im 2.Quartal.

Frankreichs Finanzminister Francois Baroin hat baldige deutsch-französische Vorschläge für ein besseres Funktionieren der Eurozone angekündigt. Baroin sagte am Freitag, die Anleger könnten darauf zählen, dass beide Länder bis Ende des Sommers eine entsprechende Initiative erarbeiten werden. Die Investoren sollten keinerlei Zweifel an den Fähigkeiten beider Länder haben, Wege für ein effektivere Führung und Koordination des Währungsraumes zu entwickeln.

Treffen Sarkozy-Merkel am Dienstag in Paris
Die deutsche Bundesregierung und der Elysée-Palast hatten am Donnerstag angekündigt, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy würden am kommenden Dienstag in Paris zusammentreffen und über die aktuelle Lage in der Eurozone beraten. Es solle darum gehen, Vorschläge für eine bessere wirtschaftspolitische Steuerung der Eurozone zu erarbeiten. Diese Vorschläge sollen Überlegungen von Ratspräsident Herman von Rompuy zu einem besseren Krisenmanagement unterstützen.

Frankreichs Wirtschaft stagnierte überraschend

Frankreichs Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2011 überraschend nicht gewachsen. Das gab das nationale Statistikamt INSEE am Freitag in Paris bekannt. Im vorangegangenen Vierteljahr hatte das Wachstum noch bei 0,9 Prozent gelegen. Die Banque de France war von einer Zunahme in Höhe von 0,2 Prozent für das zweite Quartal ausgegangen. Finanzminister Francois Baroin nannte die Entwicklung am Freitag "ein wenig enttäuschend", betonte aber, dass die Regierung weiter von einem zweiprozentigen Wachstum der Wirtschaftsleistung im Gesamtjahr 2011 ausgehe. Die Fundamente der Wirtschaft seien solide, sagte er dem TV-Sender RTL.

Im Jahresvergleich wuchs die französische Wirtschaft im zweiten Quartal um 1,6 Prozent. Volkswirte hatten einen deutlicheren Anstieg von 2,0 Prozent prognostiziert. Im ersten Quartal hatte die Jahresrate noch bei 2,1 Prozent gelegen.

Schuldenabbau wird schwieriger

Für Frankreich bedeutet die Stagnation im zweiten Quartal größere Anstrengungen beim schnellen Schuldenabbau. Nach den bisherigen Planungen will die Regierung in Paris im laufenden Jahr das Budget-Defizit von aktuell 7 auf 5,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) drücken, um bis 2013 wieder die im EU-Stabilitätspakt festgelegte Obergrenze von 3 Prozent zu erreichen. Wegen der Konjunkturabschwächung könnten die Steuereinnahmen unter den bisherigen Schätzungen liegen. Präsident Nicolas Sarkozy, der sich am Dienstag mit Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel in Paris treffen will, hatte aber noch vor wenigen Tagen ein Festhalten am Schuldenabbau unabhängig von der Wirtschaftsleistung betont.

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