Banker Stepic

"Warum ich zwei Millionen zurück­zahle"

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Statt 5 Millionen Euro 
verdient er jetzt "nur" drei.

Das hat es noch nicht gegeben: Mitten in der Diskussion über die Begrenzung von Banker-Boni und die Unverhältnismäßigkeit mancher Gagen in den Chefetagen setzt Raiffeisen-Banker Herbert Stepic ein Signal: Er zahlt, wie berichtet, zwei Millionen seiner ursprünglich auf 4,9 Mio. Euro angesetzten Bezüge für 2012 zurück.

Rückzahlung „Akt der Solidarität“ in der Krise
Diesen von ihm selbst als „unorthodox“ bezeichneten Schritt erläuterte der Chef der Raiffeisen Bank International (RBI) am Mittwoch bei der Bilanzpräsentation. Es sei ein „Akt der Solidarität“: „Seit 2008 kämpfe ich mit unserem Riesenkonzern gegen die Krise – das hat einen Preis. Gewisse Zeiten erfordern gewisse Maßnahmen“, so Stepic. Er sei mitten in der Reorganisation, wo er seinen Mitarbeitern das Letzte abverlange und es harte Einsparungen gebe – „da muss ich auch selbst etwas tun“.

In Boomjahren mit Milliardengewinn wäre das etwas anderes, so Stepic. Die RBI hat im Vorjahr aber trotzdem noch 725 Mio. Euro Gewinn gemacht – „wir sind die profitabelste Bank Österreichs“.

Stepic’ Fixgage für 2012 liegt bei 1,6 Mio. Euro – der Löwenanteil seiner zusätzlichen Bezüge für das Vorjahr ergab sich aus einem Aktienvergütungsprogramm. Den Schritt zur Rückzahlung („die ist definitiv“) habe er mit Aufsichtsratschef Walter Rothensteiner abgestimmt. Insider wollen wissen, dass konzernintern durchaus Druck gemacht wurde.

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Das sagt der RBI-Chef
Über Signalwirkung: Ich bin der Letzte, der Kollegen einen Fingerzeig geben will, was sie mit ihrer Gage machen sollen. Aber für mich, der ich seit 40 Jahren für Raiffeisen arbeite, fordert die Krise einen Preis.

Über sein Motiv: Es geht um Solidarität. Wir sind mitten in der Reorganisation, wenn ich meinen Mitarbeitern alles abverlange, muss ich auch selbst etwas tun.

Zur Rückzahlung: Ich möchte in Krisenzeiten nicht mit so hohen Summen erscheinen. In Boomjahren wäre das etwas anderes.

Die Gagen der Austro-Bosse
Mit seinen verbleibenden 2,9 Mio. Euro ist RBI-Chef Stepic gemeinsam mit voest-Boss Eder immer noch Spitzenverdiener. Der einst bestbezahlte Banker Treichl hat „nur“ noch 1,7 Mio. Euro.

  • H. StepicRaiffeisen 2,9 Mio. EURO
  • W. Edervoestalpine 2,9 Mio. EURO
  • H. P. Haselsteiner Strabag 2,6 Mio. EURO
  • W. LeitnerAndritz 2,5 Mio. EURO
  • G. RoissOMV 2,4 Mio. EURO
  • P. Untersperger Lenzing 2,4 Mio. EURO
  • A. TreichlErste Group 1,7 Mio. EURO
  • G. PölzlPost 1,1 Mio. EURO
  • H. Ametsreiter Telekom 886.000 EURO

 

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