Nach der Wiedereröffnung war das "Cafe Comercial" am ersten richtigen Betriebstag brechend voll.
Das älteste Cafe Madrids ist rund 20 Monate nach seiner umstrittenen Schließung zu neuem Leben erwacht. Nach der Wiedereröffnung am Montagabend war das "Cafe Comercial" - das lange vor einer ungewissen Zukunft stand - am ersten richtigen Betriebstag brechend voll.
Der legendäre Literaten-, Filmemacher- und Politikertreff hatte am 27. Juli 2015 ohne jede Vorankündigung und Erklärung nach gut 128 Jahren dichtgemacht. Bürgermeisterin Manuela Carmena sagte damals, sie sei "sehr traurig", da das Comercial "zum Leben in Madrid gehört" habe. Stammkunden standen noch Tage nach der Schließung fassungslos und mit Tränen in den Augen vor den verschlossen Türen.
Die Besitzerinnen, zwei Cousinen, teilten lediglich mit, sie wollten das Geschäft an der Metro-Station Bilbao, das eigentlich bis zuletzt immer voll gewesen war, nicht weiterbetreiben. Medien schrieben, es habe "Familienstreitigkeiten" gegeben. Da lange Zeit befürchtet wurde, an Stelle des Cafes könne eine Fast-Food- oder eine andere Kette kommen, sprachen sich zahlreiche Persönlichkeiten für eine "Rettungsinitiative" aus. Für das Comercial ist nun die Gruppe El Escondite verantwortlich, die in der spanischen Hauptstadt weitere Cafes und Restaurants betreibt.