Urlaubsfeeling für zuhause

Böhmische Spezialitäten zum Nachkochen

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Lendenbraten im Kerzenschein, flaumige Buchteln und zarte Eierschwammerl – die tschechische Küche bietet viele Köstlichkeiten.

Der Sommerurlaub außerhalb Österreichs fällt zwar für viele dieses Jahr ins Wasser, aber kulinarische Spezialitäten aus dem Ausland können wir dennoch genießen! Wie wäre es beispielsweise mit einem traditionell böhmischen Gericht? Um das Fernweh zu lindern, veröffentlicht CzechTourism ab Samstag, den 11. Juli wöchentlich ein geschmackvolles tschechisches Rezept zum Nachkochen und Genießen. COOKING hat vorab einen exklusiven Einblick erhalten und präsentiert Ihnen schon jetzt drei herzhafte Gerichte aus der Rezeptreihe.

Lendenbraten auf Schlagoberssauce (Svíčková)

Den Anfang macht ein typisches tschechisches Nationalgericht: Ein Rindsbraten, durchzogen von Specknockerln, flaumige Semmelknödel und eine deftige Sauce mit etwas Preiselbeer-Kompott. Das Rezept hat eine lange Tradition: Bereits vor Jahrhunderten fertigten und aßen tschechische Handwerker das Gericht bei Kerzenlicht mit ihren Liebsten. Kein Wunder also, dass der tschechische Name „Svíčková“ sowohl auf das Wort für „Lendenbraten“, als auch auf jenes für „Kerzenschein“ zurückgehen kann.

Das Rezept ist zwar zeitintensiver, da das Fleisch einen Tag im Kühlschrank rasten sollte, aber die Wartezeit lohnt sich definitiv! So gelingt Ihnen der perfekte tschechische Lendenbraten auch zu Hause:

Zutaten:

  • 750 g Lendenbraten oder Rinderwade
  • 50 g Speckscheiben
  • Salz, gemahlener Pfeffer
  • 2 ganze Karotten
  • 150 g Sellerie
  • 1 Petersilie
  • 1 große Zwiebel
  • 5 Pfefferkörner
  • 3 Lorbeerblätter
  • Nelkenpfeffer
  • eine Prise Thymian
  • 150 g geschmolzene Butter
  • Saft einer Zitrone

Für die Sauce und zum Garnieren:

  • 100 g Senf
  • 2 EL Mehl
  • 250 ml Schlagobers
  • ggf. Milch zum Verdünnen
  • Zucker
  • 1 Zitrone, in Scheiben geschnitten
  • Preiselbeer-Kompott

 

Zubereitung

Fleisch putzen und mit Speck spicken, Salz und Pfeffer hinzufügen. Zwiebel putzen und kleinschneiden, geputztes Gemüse raspeln. Gemüse in einen Bräter oder einen tiefen Topf geben und Fleisch darauflegen. Mit Gewürzen verfeinern und mit Zitronensaft und geschmolzener Butter begießen. Zudecken und einen Tag im Kühlschrank ruhen lassen.

Am zweiten Tag das Fleisch mit etwas Wasser aufgießen und zugedeckt im Backofen weich dünsten. Das weiche Fleisch herausnehmen und ruhen lassen, die Gewürze aus der Sauce holen, insbesondere die Lorbeerblätter.

Die Sauce zum Kochen bringen, Senf und 2 EL Mehl hinzufügen und kurz anrösten. Mit Schlagobers abschrecken und auf mittlerer Flamme unter Rühren kochen. Falls die Sauce zu dick ist, mit Milch verdünnen. Zum Schluss durch ein Sieb gießen und das weiche Gemüse in der Sauce passieren. Nach Bedarf salzen, Zitronensaft hinzufügen oder süßen. Um den Geschmack zu betonen, können Sie etwas Karamell untermischen. (1 EL Zucker karamellisieren lassen: sobald der Zucker schmilzt und braun wird, etwas Wasser untermischen und kochen lassen).

Das Fleisch in Scheiben portionieren, in die Sauce legen und erwärmen. Mit Semmelknödel und Preiselbeer-Kompott servieren und mit einer Zitronenscheibe schmücken.

Böhmische Spezialitäten zum Nachkochen
© Archiv Czechspecials – CzechTourism

 

Tschechische Buchteln mit Zwetschkenmus (Powidl) und Topfen

In dieser Rezeptliste dürfen natürlich die berühmten böhmischen Buchteln („buchty“) nicht fehlen. Die traditionelle Süßspeise wird auch in Österreich viel geschätzt und zählt zu den Lieblingsessen vieler Genießer. Im untenstehenden Rezept finden Sie nicht nur die Grundlagen zur Teigzubereitung, sondern auch drei mögliche Füllungen. Mahlzeit!

Zutaten für ein Blech:

Für den Teig:

  • 1 Würfel Hefe
  • 250 ml lauwarme Milch
  • 140 g Butter
  • 500 g halbgriffiges Mehl
  • Salz
  • 60 g Zucker
  • 3 Eigelb
  • ein bisschen Vanille und geriebene Zitronenschale
  • zerlaufene Butter fürs Blech und die Buchteln

Topfenfüllung:

  • 250 g weicher Topfen
  • 60–100 g Staubzucker
  • 2 Eigelb
  • 1 EL Rosinen, eingelegt in Rum

Pflaumenmusfüllung:

  • 1 Glas Pflaumenmus (am besten dick eingekocht)
  • 1 EL Rum

Mohnfüllung:

  • 250 g gemahlener Mohn
  • 500 ml Milch
  • 100 g Zucker
  • 1 TL Zimt
  • etwas Vanille oder Vanillezucker
  • 1 EL Rosinen in Rum + 1 EL Rum
  • 1 EL Kakao

 

Zubereitung:

In einer Tasse die Hefe zerbröseln, etwas Zucker und lauwarme Milch hinzufügen und an einem warmen Ort aufgehen lassen. In der restlichen Milch die Butter zerlassen.

Mehl, eine Prise Salz, den restlichen Zucker, 3 Eigelb, ein paar Vanilleörner oder etwas Vanillezucker und eine Prise Zitronenschale in eine Schüssel geben. Die warme Milch mit der Butter untermischen und zum Schluss die Hefe dazu schütten. Einen glatten Teig kneten, leicht mit Mehl bestäuben und an einem warmen Ort so lange aufgehen lassen, bis der Teig die doppelte Größe erreicht hat.

Während der Teig aufgeht, bereiten wir die Füllung zu. Für die Topfenfüllung den Topfen mit Eigelb und Zucker verrühren. Rosinen kurz in Rum eintunken, abtropfen lassen und zum Topfen hinzufügen. Für die Pflaumenmusfüllung reicht es, das Mus mit etwas Rum zu vermischen. Die meiste Arbeit macht die Mohnfüllung: den gemahlenen Mohn mit Milch, Zucker, Zimt und Vanille kochen, zum Schluss Rosinen, etwas Rum und Kakao je nach Geschmack untermischen und auskühlen lassen.

Das Backbrett mit Mehl bestäuben, den Teig entweder gleich zu einer dicken Scheibe rollen, diese in Quadrate zerschneiden, oder zuerst Teigstücke abschneiden und mit bestäubten Händen zu Fladen formen. In die Mitte jedes Fladens ungefähr einen Teelöffel Füllung geben, die Teigränder über die Füllung legen und einschließen und eine Kugel formen. Nach und nach die Buchteln in Reihen in den gebutterten Bräter legen, jede Kugel von allen Seiten sorgfältig mit Butter einpinseln, zum Schluss auch von oben. In einem vorgeheizten Ofen bei 180° C ungefähr 25-30 Minuten goldgelb backen. Vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.

Tipp:

Probieren Sie die Buchteln vor dem Backen nicht nur mit Butter, sondern mit Butter und Rum einzupinseln. Sie werden wunderbar durften und lange weich bleiben.

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© Archiv Czechspecials – CzechTourism
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Rinderrostbraten auf Eierschwammerln

Dieser Rostbraten ist einfach und nur mit wenigen Zutaten zubereitet, schmeckt aber wie aus dem Hauben-Lokal. Eierschwammerl haben im Juli Hochsaison – der perfekte Zeitpunkt, um dieses leckere Rezept nachzukochen!

Zutaten:

  • 4 Scheiben Rinderrostbraten
  • 300 g frische Pfifferlinge
  • 1 mittelgroße Zwiebel
  • 500 ml Rinderbrühe
  • 1 EL Schmalz
  • 2 EL Butter
  • 1 EL Essig
  • Mehl
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung:

Rostbraten von beiden Seiten salzen, pfeffern und mit Mehl bestäuben. In einer Pfanne oder einem Topf das Fleisch von beiden Seiten in Butter braun braten.

Fleisch herausnehmen und stattdessen die klein geschnittene Zwiebel hineingeben, anbraten. 1 TL Mehl dazugeben und kurz weiter braten. Mit Brühe übergießen, Rostbraten und 1 EL Essig hinzugeben, zum Kochen bringen. Bei niedrigem Hitzegrad köcheln lassen, mit Deckel abdecken und dünsten bis Fleisch weich wird.

Auf 1 EL Butter die geschnittenen Pfifferlinge braten, salzen, pfeffern und nach einer halben Stunde Garen zu den Rinderrostbraten hinzufügen. Sobald der Braten weich ist, von der Platte nehmen, in der Sauce 1 EL Butter zerschmelzen lassen und mit 100 ml Schlagobers verfeinern, um den Geschmack abzurunden.

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Sie können nicht genug von der tschechischen Küche bekommen? Diese und mehr böhmische Rezepte finden Sie ab Samstag, den 11. Juli auf www.facebook.com/czechrepublic.de.

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