Eine aktuelle Studie des Wiener Instituts für angewandte Tiefenpsychologie, für die 1.200 Österreicher zu ihrem Teekonsum befragt wurden, räumt mit einem Vorurteil auf: Auch wenn klischeehaft der Kaffeetratsch den Frauen zugeordnet wird, haben Männer beim Konsum der Bohnen die Nase vorne. 62 Prozent der männlichen Befragten trinken regelmäßig Kaffee, bei den Frauen sind nur 52 Prozent.
Beim Teetrinken haben sie den Männern im Gegenzug dazu deutlich den Rang abgelaufen: 48 Prozent der weiblichen Befragten greifen regelmäßig zum Tee (Männer nur zu 26 Prozent). Anders als die Teetrinker-Nation Großbritannien, wo großteils Schwarztee getrunken wird, lieben Österreicher die Vielfalt. Der jährlich Pro-Kopf-Verbrauch von Schwarz- oder Grüntee liegt hierzulande bei 250 Gramm, in Großbritannien beträgt dieser das zehnfache und liegt bei etwa 2,5 Kilogramm. Allerdings werden in Statistiken immer nur schwarze und grüne Tees berücksichtigt, "mit Früchte- und Kräutertees kämen bei den Österreichern noch mal 500 Gramm dazu", sagte Georg Demmer vom gleichnamigen Traditions-Teehaus.
Für ein Viertel der befragten Österreicher ist die Steigerung des Wohlbefindens wichtigstes Motiv für den Teekonsum an. Die gesundheitsfördernde Wirkung ist für 38 Prozent das wichtigste Argument, für 56 Prozent stehen aber Genuss und Geschmack absolut im Vordergrund. 50 Prozent genießen Tee als Heißgetränk. Jeder zehnte Umfragteilnehmer trinkt ihn ausschließlich kalt.