Auszüge aus "Die Kunst des Liegens":
Der liegende Philosoph
In dem Liege-Exkurs „On Lying in Bed“ des Gesellschaftskritikers Gilbert Keith Chesterton wird verraten was Liegende oft denken: „Nur weil sich Michelangelo der altehrwürdigen Beschäftigung des Im-Bett-Liegens hingab, kann er herausgefunden haben, wie die Decke der Sixtinischen Kapelle zu einer fruchterweckenden Nachtgestaltung des göttlichen Dramas umzuwandeln wäre, das nur im Himmel spielen kann.“
Orient als Inspiration und Vorbild
Im Osten wurzelt die Lebenshaltung in der Entspannung, im Westen in der Anstrengung - Kein Wunder also dass sehnsuchtsvoll die Blicke der Europäer des 18. Und 19. Jahrhunderts gen Osten wanderten.
Das durchschnittliche Bett
Ein ideales Bett darf nicht zu lang und nicht zu schmal sein, aber auch nicht so breit, dass man sich darin verliert und seinen Platz nicht mehr findet. Man möchte ein wenig einsinken, aber nicht darin versinken. Die Bett steht in einem kleinen, relativ aufgeräumten Zimmer, sodass einen der Gedanke an die Unordnung nicht vom Schlaf abhält.
Vom Liegen auf Reisen
Die Suche nach einer geeigneten Liegestatt in der Fremde kann zur existenziellen Herausforderung werden. Wenn man den Ort, den man bereist, noch nicht kennt, sollte man darauf gefasst sein, dass er anders ist als die Vorstellung, die man sich von ihm macht, selbst wenn man schon Fotos vom gebuchten Hotelzimmer gesehen hat. Befindet sich das Zimmer womöglich über einer nachts geöffneten Taverne? Ist das Bett lang und breit genug? Zudem bereitet uns der Gedanke an die vielen unbekannten Menschen, die in unserem übergangsweisen Bett gelegen, geliebt oder gelitten haben, Unbehagen.