Faltenbeschleuniger!

"Haut verändert sich": Was plastische Ärzte zum ‚Ozempic Face‘ sagen

Sie kennen sicher das Diabetes-Medikament Ozempic (Semaglutid), das vielen zum Höhenflug in Sachen Gewichtsabnahme verhilft. Doch Achtung: Ein unerwarteter Nebeneffekt fällt zunehmend ins Auge – und zwar wortwörtlich: das sogenannte „Ozempic Face“. 

Kurz gesagt: Das Gesicht wirkt plötzlich einge­fallen, schlapp und gealtert – ganz anders als der schlanke Körper suggeriert. Grund: Die rasche Fett- und manchmal auch Muskelreduktion betrifft nicht nur Taille & Hüfte, sondern auch Pölsterchen im Gesicht. Das führt zu einem Volumenverlust, tiefen Falten, herabhängenden Wangen und müden Augenringen – quasi ein Déjà‑vu im Gesicht von schnell Abnehmenden

Was sagen plastische und ästhetische Expert:innen?

In der plastischen und ästhetischen Medizin ist das Thema „Ozempic Face“ inzwischen omnipräsent. Der Begriff wurde von Dr. Paul Jarrod Frank, einem prominenten New Yorker Dermatologen, geprägt – er äußerte sich dazu in einem Interview mit Insider. Er erklärte, dass Patient:innen, die rasant Gewicht verlieren, besonders einbruchartige Veränderungen im Gesicht zeigen: „Es ist eine Kombination aus Alter und dem Tempo des Gewichtsverlusts. Trifft man jemanden, den man neulich gesehen hat, und das Gesicht ist plötzlich eingefallen – das ist ein eindeutiges Zeichen.“ Weiter machte er deutlich, wie häufig dieses Phänomen inzwischen ist: „Ich sehe Patient:innen mit diesem Problem jetzt fast täglich in meiner Praxis, seit Semaglutid so verbreitet ist.“ 

Viele Kolleg:innen teilen seine Beobachtung. Laut einer Umfrage der American Academy of Facial Plastic and Reconstructive Surgery (AAFPRS) haben rund 60 % der befragten Fachärzt:innen in letzter Zeit vermehrt Patient:innen behandelt, die nach der Einnahme von Semaglutid wie Ozempic über eingefallene Wangen, hängende Hautpartien und müde Gesichtszüge klagten.

Dr. Jennifer Levine, plastische Gesichtschirurgin aus New York, bringt es im Gespräch mit der New York Post auf den Punkt: „Ein Ozempic Face kann mager, eingefallen und schlaff aussehen. Stellen Sie sich eine Rosine im Vergleich zu einer Traube vor – so drastisch kann der Unterschied sein.“ 

© Getty Images

Ozempic Face durch rasante Abnahme

Das „Ozempic Face“ zeigt, dass rasante Abnahme ein ästhetisches Risiko birgt – vor allem im Gesicht. Wer darauf verzichten möchte, sollte:

  • bewusst langsamer abnehmen

  • gut essen und trinken,

  • sich vorab ärztlich über mögliche ästhetische Folgen und Ausgleichsmaßnahmen informieren. 


Was tun gegen das Ozempic Face? 

Es gibt einige Möglichkeiten, dem eingefallenen Look entgegenzuwirken oder ihn sogar ganz zu vermeiden: 

  • Filler & Biostimulatoren: Hyaluronsäure oder Biostimulatoren wie Sculptra können verlorenes Volumen wieder auffüllen und die Kollagenproduktion ankurbeln. Besonders effektiv in Wangen, Schläfen und unter den Augen – dort, wo die Gesichtszüge oft als erstes „schrumpfen“. 
  • Hautstraffung ohne Skalpell: Ultraschall- oder Radiofrequenzbehandlungen (z. B. Ultherapy oder Morpheus8) können die Haut festigen und leichte Erschlaffung reduzieren – ganz ohne OP. 
  • Facelift: Wer deutlich Haut verloren hat oder ein langfristiges Ergebnis will, kann auch über chirurgische Eingriffe wie ein Mini-Lifting oder Fetttransfer nachdenken. Aber: Das ist eher Plan B, nicht Schritt 1. 
  • Langsam abnehmen & gesunde Ernährung: Am besten beugen Sie vor: Wer langsam und nachhaltig abnimmt, verliert weniger Fett im Gesicht – und wenn doch, können eine eiweißreiche Ernährung, ausreichend Flüssigkeit und gezielte Pflege (z. B. Retinol, Vitamin C) helfen, die Haut straff und elastisch zu halten. 
  • Skincare nicht vergessen: Ein guter Moisturizer, Sonnenschutz und hautstärkende Wirkstoffe wie Peptide oder Niacinamid unterstützen Ihre Haut zusätzlich von außen.

Nach der Ozempic-Spritze können Beautyprozesse auf einen zukommen.

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