Natürlich schön. Jünger, frischer, straffer – die Zahl der Beauty-Eingriffe in Österreich steigt. Obwohl Brust-, Nasen- oder Lidkorrekturen nach wie vor gefragt sind, geht der Trend Richtung minimalinvasiv und Natürlichkeit.
Maskenhafte Gesichter und unnatürliche Brüste sind out. Der neue Trend in der Schönheitsmedizin geht ganz klar Richtung Erhaltung des natürlichen Aussehens. Vorbei sind die Zeiten, in denen es darum ging, jede Falte aus dem Gesicht zu verbannen oder eine möglichst große Oberweite zu präsentieren. Heute unterziehen sich Frauen – und auch immer mehr Männer – zwar häufiger einer Behandlung beim Beauty-Arzt, doch werden vor allem Methoden bevorzugt, die ohne Operation auskommen. Botox, Filler oder Fadenliftings sind im Bereich des Gesichts die Spitzenreiter.
Natürlichkeit und Qualität
Brust- oder Nasenkorrekturen führen nach wie vor das Ranking der häufigsten Schönheitsoperationen an, doch auch hier legen die meisten Patienten Wert auf natürliche Formen. Parallel dazu entwickeln sich die Methoden und Qualitätsstandards in der plastischen Chirurgie immer weiter. Sehr viele Operationen kommen durch die Anwendung neuer Techniken bereits ohne Vollnarkose aus. Sicherheit der Eingriffe und Qualität der verwendeten Produkte stehen zumindest in Österreich an oberster Stelle. Das erkennen immer mehr Patienten – sogar aus dem Ausland.
Österreichs Top-Beauty-Ärzte im Talk
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Dr. Rolf Bartsch
Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, www.worseg-clinics.com
✏ Was ist besonders gefragt?
Nach wie vor sind Behandlungen, die ohne Operation funktionieren, im Vormarsch. Es soll langsam an den richtigen Schrauben gedreht werden, um die persönlichen Züge im Gesicht nicht zu verändern, sondern zu verbessern.
✏ Wohin geht der Trend?
Der Trend geht ganz stark Richtung Natürlichkeit. Das Schönheitsideal hat sich geändert: von abgemagert und künstlich auf sportliche Figur und das „Mädchen von nebenan“.
✏ Was gibt es Neues?
Um im Gesicht die Zeit zurückzudrehen, muss ich entweder Volumen auffüllen, Gewebe nach oben ziehen oder die Haut bügeln. Botox, Filler und Fäden geben – richtig angewendet – natürliche Ergebnisse ohne Ausfallszeiten. Wir haben auch dem Schwitzen den Kampf angesagt und behandeln die Achseln mit Mikrowellen um den Schweiß dauerhaft zu reduzieren. Ich glaube, dass medizinische Mesotherapien kombiniert mit der richtigen Dosis „Schönheit von innen“ (Beauty Nutrition) das Produktportfolio in Zukunft komplettieren werden. Ob diverse Bügeleisen für die Haut (Ul-therapy, Thermage) dauerhaft die Ergebnisse liefern, bleibt offen.
Dr. Daniela Rieder
Fachärztin für Plastische, Ästhetische & Rekonstruktive Chirurgie,
www.danielahoch.com
Was ist Besonders gefragt?
Brustvergrößerungen zählen nach wie vor zu den häufigsten Eingriffen. Im Trend liegen natürliche Formen mit etwas Dekolleté. Der derzeit gefragteste Eingriff im Gesicht ist die Oberlidstraffung, sowohl aus ästhetischen als auch medizinischen Gründen. Das One Stitch Facelift (Kombination aus Faden- und Gesichtslifting) wird immer beliebter. Behandlungen mit Botox und Hyaluronsäure zur Auffrischung und Straffung der Gesichtshaut nehmen weiter zu.
Wohin geht der Trend?
Der Trend geht eindeutig in Richtung „non-invasive“ Eingriffe. Meine Patienten möchten natürlich aussehen und so schnell wie möglich wieder gesellschaftsfähig sein.
Was gibt es Neues?
Das One Stitch Facelift – mit nur einem Stich wird ein Faden in das tiefe Gewebe gelegt und dabei Wangen sowie Kinnbereich gestrafft und die Haut wieder gefestigt. Das Ergebnis ist ein natürliches sowie frisches Aussehen. Vorteil des minimalinvasiven Eingriffs: Man ist rasch wieder gesellschaftsfähig, hat keine lange Ausfallzeit. Geeignet vor allem für Patienten im Alter von 40 bis 60 Jahren mit leichter Erschlaffung der Gesichtshaut. Das Ergebnis hält abhängig von Haut, äußeren Einflüssen und persönlichem Lebensstil zwei bis fünf Jahre. Der Eingriff wird ambulant durchgeführt. Dauer etwa eine Stunde.
Dr. Jörg Knabl
Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie,
www.drknabl.at
Was ist besonders gefragt?
Am gefragtesten sind wie immer Brustvergrößerungen, Nasen-OPs und Oberlidkorrekturen.
Wohin geht der Trend?
Der Anteil der Patienten aus Deutschland und der Schweiz hat sich bei uns in den letzten Jahren verdoppelt. Ich glaube, dass die Patientinnen durch die leichtere Möglichkeit des Reisens und teilweise auch Devisenvorteile, bereit sind, auch längere Strecken zu dem Arzt ihres Vertrauens in Kauf zu nehmen. Der Trend geht zu Qualität, weil Patientinnen immer mehr erkennen, dass die Mehrkosten im Vergleich zu der Zeit, die sie das Implantat haben, unwesentlich sind.
Was gibt es Neues?
Bei den Brustimplantaten gibt es einige hochqualitative Produkte, die sich in Oberflächenstruktur und Tiefe der Struktur in der Hülle unterscheiden. Dies führt zu einem unterschiedlich starken Einwachsen im Gewebe. Ich benutze daher oft Produkte unterschiedlicher Firmen, um eine optimale Wirkung zu erzielen. Ebenso gibt es unterschiedliche Gel-Festigkeiten. Diese spielen aber nur bei der Verwendung runder Implantate eine Rolle. Die verwendete Menge spielt eine große Rolle für die Festigkeit der Brust.
Dr. Thomas Aigner Facharzt
für Plastische, Ästhetische & Rekonstruktive Chirurgie, www.dr-aigner.com
Was ist besonders gefragt?
Brustvergrößerungen sind fortwährend sehr gefragt. Einige Wochen bevor die Urlaubssaison richtig losgeht, ist auch Body-Forming sehr begehrt. Dazu zählen Fettabsaugung und CoolSculpting® (nicht invasives Verfahren, das mittels Kälte Fettdepots an Bauch, Hüfte, Oberarmen und Oberschenkel reduziert). Bei steigenden Temperaturen kommen auch mehr Patientinnen, um sich Botox gegen übermäßige Schweißbildung injizieren zu lassen.
Wohin geht der Trend?
Meiner Meinung nach zu „Weniger ist mehr“. Das entspricht auch unserem Credo: „Natürlich ist das neue Schön.“ Bei den Methoden geht es ganz klar in Richtung nichtinvasive Verfahren, also Eingriffe, die ganz ohne Operation auskommen (Faltenbehandlungen mit Hyaluron und Botox, Anti-Aging-Innovationen wie Meso-Therapie, PDO-Fadenlifting und Plasmalifting). Dabei ist es immer das Ziel, nicht glattgebügelt, sondern frischer und strahlender auszusehen.
Was gibt es Neues?
Im Bereich Anti-Aging gibt es immer wieder Neuheiten, die effektiv und ganz ohne Skalpell auskommen. Bei „schönheit2go“ bieten wir beispielsweise das PDO-Faden-Lifting an. Eine innovative Methode, die auf den natürlichen Regenerationsprozess der Haut setzt. Durch Verwendung resorbierbarer, selbstauflösender Fäden aus medizinischem Material wird die Kollagen- und Elastinbildung im Gewebe angeregt und die Hautalterung verlangsamt. Dünne PDO-Fäden werden mittels feiner Nadeln schmerzarm unter die Haut gesetzt und sind weder sicht- noch spürbar. Geeignet für alle, die sich ein straffes, natürliches Gesamtbild mit mehr Spannkraft wünschen. Kosten je nach Aufwand, 10 Fäden ab 350 Euro für Gesicht oder Hals.
Dr. Dagmar Millesi
Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgin, www.millesi.com
✏ Was ist besonders gefragt?
Häufigste Eingriffe in meiner Ordination sind Faceliftings, Augenlidstraffungen, Brustkorrekturen, Bauchdeckenstraffungen und Fettabsaugungen. Außerdem viele sanfte kosmetische Behandlungen (Laser oder Faltenbehandlungen).
✏ Wohin geht der Trend?
Natürliches Aussehen ist gefragt. Wichtig ist nicht so straff, glatt und gespannt wie möglich, sondern nach einem Facelifting wieder so auszusehen, wie vor 15 Jahren. Auch bei Brustoperationen sind keine unnatürlichen Riesenbrüste gefragt. Die Patienten wünschen dezente eher unauffällige Verbesserungen. Das Motto lautet „Natürliche Schönheit mithilfe der ästhetischen plastischen Chirurgie“.
✏ Was gibt es Neues?
Beim Facelifting verwende ich die dreilappige SMAS-Technik. Hier liegt neben der Hautstraffung das Hauptaugenmerk auf der darunter liegenden Muskel - und Bindegewebsschicht. So entsteht ein besonders natürlicher Effekt. Verbesserte Technologien: Mit modernsten Lasern kann man oberflächliche Gesichtsfältchen gut glätten, Narben und Tattoos entfernen. Neue Techniken bei Fettabsaugung: Bei der Wasserstrahlmethode wird eine Wasserlösung mit Druck injiziert und das dadurch verflüssigte Fett zugleich abgesaugt. Die Methode ist sehr gewebeschonend und nahezu nebenwirkungsfrei. Die meisten Operationen sind heute schon mit schonendem Dämmerschlaf und gleichzeitiger
Lokalanästhesie möglich.