Initiative Schmerzlos unterstützt altersgerechte Schmerzbehandlung
Kopfschmerzen im Jugendalter sind keine Seltenheit. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von meinungsraum.at. In der Befragung, die am Dienstag in Wien vorgestellt wurde, gaben drei Viertel der 14-19 Jährigen an, in den letzten drei Monaten an Kopfschmerzen gelitten zu haben. Trotz Schmerzen suchen nur die wenigsten Experten auf - die neu gestartete Initiative Schmerzlos will aufklären.
Stress, Nackenschmerzen und mangelnde Bewegung
20 Prozent der Jugendlichen haben einmal pro Woche Kopfweh, zehn Prozent mehrmals die Woche und drei Prozent sogar täglich. Das zeigt die Befragung, die das Meinungsforschungsinstitut meinungsraum.at im Jänner diesen Jahres durchgeführt hat. Als Ursache gaben die Probanden Stress in der Schule (46 Prozent) und Stress generell (45 Prozent), sowie Nackenschmerzen (33 Prozent) und mangelnde Bewegung (26 Prozent) an. Abgesehen von dem Leidensdruck, der mit den Schmerzen einhergeht, zeigen sich die Teenager auch in ihrem Leben eingeschränkt: Ein Drittel berichtete, mindestens einmal im Monat der Schule oder Arbeit fernbleiben zu müssen, zudem könnten Freizeitaktivitäten oft nicht ausgeübt werden.
Verminderte Lebensqualität durch Schmerzen
Wie sehr die Lebensqualität der Kinder leidet, wird von Erziehungsberechtigten oft unterschätzt, weiß Gernot Luthringshausen, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie. Auch in der aktuellen Befragung gaben drei von zehn Jugendlichen an, sich mit den Schmerzen nicht immer ernst genommen zu fühlen. Vor allem bezüglich Aufklärung über den richtige Umgang mit Schmerzen bedürfe es laut Experten deswegen mehr Informationen.
Laut den Experten ist es zudem besonders wichtig, einen Spezialist aufzusuchen, der eine Diagnose stellen und Therapiemöglichkeiten aufzeigen kann. Neuropädiater Raymund Pothmann rät außerdem, nicht gleich vor der Medikamenteneinnahme zurückzuschrecken. Längerfristig und insbesondere bei chronischen Schmerzen seien aber vor allem verhaltenstherapeutische Elemente (wie Muskelrelaxation) unverzichtbar, betonte Ulrike Rosseg, Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde.