Vegan essen und Sojaprodukte als Alternative zu Milchprodukten sind in aller Munde. Was viele nicht wissen: Damit schadet man der Gesundheit womöglich mehr.
Ob Sojamilch, Sojapudding, Soja-Fleischimitat oder Sojabrot - mittlerweile ist für Vegan-Fans alles auch in "Soja" erhältlich, um auf diese Weise auf tierische Fette in Milchprodukten verzichten zu können.
Sojaprodukte werden auch bei Nicht-Veganern immer beliebter, denn sie klingen nicht nur gesund - schließlich handelt es sich um eine Pflanze - sie schmecken auch sehr gut. Die Sojabohne ist zudem eine Quelle für Proteine, Ballaststoffe und gesunde Fette sowie B-Vitamine. Dabei besitzt sie nur wenige ungesättigte Fette. Was viele nicht wissen: Soja enthält viele natürliche Giftstoffen, darunter Lektine und Phytate. Lediglich die lange und langsame Fermentation kann die Giftstoffe Phytat und Lektine entfernen. Da die meisten Sojaprodukte jedoch unfermentiert sind, enthalten sie damit Phytat und Lektine.
Hunger durch Lektine
Phytat bindet Mineralien wie Zink, Kalzium oder Eisen, sodass der Körper diese nicht aufnehmen kann. Lektine können die Darmwände angreifen und somit in den Blutkreislauf gelangen und zahlreiche Entzündungen auslösen. Zudem können Lektine zu einer Resistenz gegenüber dem Hormon Leptin führen, welches die Fettreserven reguliert. Das Resultat: Man fühlt sich oft immer noch hungrig, obwohl dem Körper genügend Kalorien zugeführt wurden.
9 Fakten zu Milch-Alternativen
1/9
1. Mandeln und Reis
Schon seit frühester Urzeit wird Milch auch aus Mandeln und Reis gewonnen. Wohingegen wir erst vor ca. 7.000 Jahren auf den Geschmack von Kuhmilch gekommen sind. Seit einiger Zeit boomen die pflanzlichen Alternativen.
2. Biosiegel
Bioprodukte sind bei Sojadrinks Pflicht. Dafür gibt es zwei Gründe. Erstens: Über 60 Prozent der weltweit angebauten Sojabohnen wurden gentechnisch verändert. Das Biosiegel gibt Ihnen Sicherheit, dass diese Bohnen nicht dazugehören. Zweitens: Oft werden für den Anbau große Flächen Regenwalds in Argentinien abgeholzt. Wer bio kauft, hat garantiert keinen Baum auf dem Gewissen. Übrigens: Soja aus Europa darf nicht gentechnisch manipuliert sein und Wälder werden dafür auch nicht zerstört.
3. Dinkel- und Haferdrinks
Achtung, Glutenfalle! Wenn Sie zu denjenigen gehören, die das Klebereiweiß nicht vertragen, sollten Sie die Finger von Dinkel- und Haferdrinks lassen. Entscheiden Sie sich lieber für Reisdrinks. Sie sind glutenfrei und auch bestens für Allergiker geeignet. Reis gehört nämlich zu den wenigen Lebensmitteln ohne ein allergenes Potenzial.
4. Backen
Kann man auch beim Backen und im Kaffee auf Kuhmilch verzichten? Selbstverständlich! Verwenden Sie bei der Zubereitung einfach Soja-, Haferdrinks und Co. – genau wie Milch. Und da diese genau so gut schäumen wie das Original, können Sie damit sogar Cappuccinos oder Latte macchiatos zaubern.
5. Ballaststoffe
Essenzieller Bestandteil einer gesunden Ernährung sind Ballaststoffe. Diese sucht man in Kuhmilch vergeblich, Haferdrinks dagegen enthalten jede Menge davon – und zwar in Form von Beta-Glucan. Laut aktueller Studien senkt dieser Ballaststoff nachweislich den Cholesterinspiegel.
6. Süß!
Getreidedrinks schmecken immer leicht süßlich – ganz ohne Zuckerzusatz. Der Grund: Das gemahlene Korn wird mit natürlichen Enzymen versetzt. Diese bauen einen Teil der Stärke zu leicht verdaulichen Zuckern ab. Anders bei Sojadrinks: Diesen wird häufig Zucker zugesetzt, um die fehlende Süße auszugleichen. Viele Hersteller bieten aber auch eine ungesüßte Variante an.
7. Laktoseintoleranz
Laktoseintoleranz ist mittlerweile jedem ein Begriff. Global betrachtet ist Milch auch nur für wenige gesund. Lediglich 75 Prozent der erwachsenen Bevölkerung können sie verdauen. In Österreich vertragen etwa 15 bis 25 Prozent keine Milchprodukte. Mit pflanzlichen Milchalternativen haben Bauchschmerzen keine Chance.
8. Kalzium
Geht es ums Kalzium, gewinnt die Kuhmilch das Nährstoffranking mit großem Abstand. Hersteller pflanzlicher Drinks mischen häufig kalziumhaltige Algenzusätze unter – damit sind die Getränke genauso wertvoll für Knochen, Muskeln und Nerven wie die tierische Variante.
9. Fett
Beim Fettgehalt gibt es klare Unterschiede. Vollmilch enthält 3,5 Prozent Fett, Sojadrinks liegen bei 2,2 Prozent, Getreidedrinks bei 1,5 Prozent und der Mandeldrink ist mit 3,6 Prozent Spitzenreiter bei den Fettwerten. Mehr gesunde, ungesättigte Fettsäuren, die vor Herz- und Kreislauferkrankungen schützen, stecken in den Milchalternativen.
Schilddrüsenprobleme
Außerdem enthalten Sojaprodukte Goitrogene, die Probleme der Schilddrüse verursachen können, da sie die körpereigene Bildung oragnischer Jodverbindungen hemmen. In der Folge steigt das Risiko für eine Schilddrüsenvergrößerung.
Fazit
Soja ist kein Superfood und definitiv nicht so gesund wie es angepriesen wird. Der Verzehr von Soja ist zwar nicht gefährlich, doch man sollte sich dessen bewusst sein, dass es sich hierbei um keine makellosen Produkte handelt.