Laut Studie

Gehirn in Gefahr! Was zu viele Überstunden wirklich mit Ihnen machen

Arbeiten Sie zu viel? Ihr Gehirn merkt’s zuerst – und reagiert mit Umbauten, die alles andere als harmlos sind. Eine neue Studie zeigt, was Dauerstress im Job mit Ihrem Denken, Fühlen und Erinnern macht. Spoiler: Erholung ist kein Luxus, sondern lebenswichtig. 

Längere Arbeitstage, mehr Flexibilität, wirtschaftlicher Druck – klingt nach einem Rezept für mehr Produktivität? Nicht unbedingt. Denn was in hitzigen politischen Debatten gerne vergessen wird: Wer ständig schuftet, zahlt einen Preis – und zwar mit seinem Gehirn. 

Was zu viele Überstunden mit Ihrem Gehirn machen

Eine aktuelle Studie aus Südkorea wirft einen beunruhigenden Blick auf das Innenleben von Menschen, die regelmäßig Überstunden schieben. Untersucht wurden Mitarbeitende im Gesundheitsbereich – ein Jobumfeld, in dem Hektik und psychischer Druck an der Tagesordnung stehen. Die Forschenden nahmen mithilfe von MRT-Scans die Gehirne von über hundert Beschäftigten unter die Lupe. Ein Teil der Teilnehmenden arbeitete ganz legal – also maximal 52 Stunden pro Woche. Ein anderer Teil ging regelmäßig darüber hinaus.

Gehirnareale vergrößern sich

Und siehe da: Bei den Dauer-Arbeitenden zeigten sich deutliche Unterschiede im Gehirn. Vor allem die Bereiche, die fürs Denken, Fokussieren und Gefühlsregulieren zuständig sind, waren auffällig verändert – konkret: vergrößert. Das klingt erstmal fast nach Superkräften, ist aber eher ein SOS-Signal des Körpers. Die Wissenschaftler:innen gehen davon aus, dass diese Veränderungen eine Art Notlösung des Gehirns darstellen, um mit dem Dauerdruck umzugehen.

Gehirn in Gefahr! Was zu viele Überstunden wirklich mit Ihnen machen
© Getty Images

Was das für Sie bedeutet? Dauerstress auf der Arbeit kann Ihr Denken trüben, Ihre Stimmung runterziehen und Ihr Erinnerungsvermögen schwächen. Und auf lange Sicht kann das sogar in Depressionen oder Angststörungen münden. Kurz: Wer zu lange zu viel arbeitet, riskiert, mental auf der Strecke zu bleiben.

Diese Jobs sind besonders gefährdet

Die gefährlichsten Jobs? Nicht nur im OP oder auf der Intensivstation. Auch Lehrer:innen, Verwaltungsangestellte, IT-Menschen und alle, die ständig erreichbar sein müssen, sind betroffen. Und Hand aufs Herz: Wie oft checken Sie außerhalb der Arbeitszeit noch schnell Ihre Mails?

Die Forschenden warnen: Unsere moderne Arbeitswelt ist zur Dauerstress-Maschine geworden. Homeoffice, digitale Tools und flexible Arbeitszeiten machen es schwer, wirklich abzuschalten. Deshalb gilt: Wer viel leistet, braucht auch bewusste Pausen. Schlaf, Bewegung, Entspannung – das ist kein Luxus, sondern notwendig.

Wo liegt die Verantwortung?

Und nein, die Verantwortung dafür liegt nicht nur bei Ihnen. Auch Unternehmen und Politik müssen ran: mit klaren Arbeitszeitgrenzen, echten Pausen und einer neuen Haltung zur Erholung. Denn nur wer abschalten darf, bleibt auf Dauer leistungsfähig – und gesund.

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