Sanfte Heilung

So lindern Sie Frauenleiden mit Homöopathie

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Homöopathie hat bei immer mehr Menschen einen festen Platz in der Hausapotheke. Die Expertin verrät, was wann hilft

Egal, ob Kopfschmerzen, Menstruationsbeschwerden, Blasenentzündung oder häufig auftretende Beschwerden während der Wechseljahre – es gibt kaum Symptome, die nicht durch Tabletten in den Griff zu bekommen sind. Doch meist wirken Medikamente generalisiert, gegen eine große Bandbreite dieser. Die dadurch meist vorprogrammierten Nebenwirkungen werden – für die angestrebte Beschwerdefreiheit – von vielen jedoch in Kauf genommen. Doch in den letzten Jahren findet auf diesem Gebiet ein Umdenken statt.

Suche nach Alternativen
Menschen suchen bewusst nach sanfteren Alternativen. Auf ihrer Suche kommen sie an einem Heilverfahren gewiss nicht vorbei: der Homöopathie. Im 18. Jahrhundert begründet, verschreiben sich heute mehr Menschen denn je der mit rein natürlichen Substanzen arbeitenden und dadurch besonders gut verträglichen Heilwissenschaft. Sogar bei ernst zu nehmenden Erkrankungen erfreut sich die Homöopathie als Unterstützung zu konventionellen Therapieformen immer größerer Beliebtheit – und das mit guten Erfolgen.

„Doch gerade auf dem Gebiet der Beschwerden der Frau nimmt die Homöopathie einen festen Platz ein“, weiß die Wiener Homöopathin Dr. Christa Kastinger-Mayr. „Insbesondere während Schwangerschaft und Stillzeit, wo von schulmedizinischen Präparaten laut standardisierten, medizinischen Empfehlungen weitgehend abzuraten ist, hat sich das sanfte Heilverfahren einen Namen gemacht und ist kaum noch wegzudenken. Selbst bei hartnäckigen und wiederkehrenden gynäkologischen Beschwerden verweisen auch immer mehr Schulmediziner bewusst auf die Möglichkeiten der Homöopathie.“

Was ist Homöopathie?

Definition
Gemäß der Österreichischen Gesellschaft für Homöopathische Medizin ist die Homöopathie eine ärztliche Therapieform mit Einzelarzneien, welche am gesunden Menschen im Zuge der Arzneimittelprüfung geprüft werden und in potenzierter Form nach dem Ähnlichkeitsgesetz verordnet werden.

Ähnlichkeitsgesetz
Eine Krankheit drückt sich in Symptomen aus. Die Homöopathie vergleicht Symptome eines Krankheitsbildes mit der ausführlichen Symptomenbeschreibung einer homöopathischen Arznei, sprich einem Arzneimittelbild. Letzteres wird im Zuge der Arzneimittelprüfung, durchgeführt am gesunden Menschen, aufgezeichnet. Krankheitsbild und Arzneimittelbild müssen möglichst deckungsgleich sein. Mit anderen Worten, der Schlüssel muss ins Schlüsselloch passen: Ähnliches mit Ähnlichem heilen.

Die Arzneien
Die Substanzen, aus denen homöopathische Arzneien zubereitet werden, sind pflanzlichen, mineralischen oder tierischen Ursprungs. Homöopathische Arzneien erhalten durch Verdünnung und Verschüttelung ihre tiefgreifende Wirkung; diesen Vorgang nennt man Potenzierung. Die Informationsübertragung erfolgt auf energetischem Wege.

Erstordination ist entscheidend
Unerlässliche für Homöopathinnen und Homöopathen ist eine ausführliche Erstordination – die sogenannte Anamnese. In diesem Erstgespräch macht sich der Praktizierende ein ganzheitliches Bild seines Patienten. Denn ausschlaggebend ist nicht die Diagnose, sondern die individuelle Schilderung der Beschwerden.

Die Einnahme
Die Arzneieinnahme sollte nicht gemeinsam mit dem Essen oder Trinken erfolgen – ein Mindestabstand von 10 Minuten ist sinnvoll. Empfehlung bei Selbstmedikation: Globuli mit der Potenz C12, ein- bis zweimal täglich 5 Stück. Beim Eintreten der Besserung sofort die Häufigkeit der Arzneieinnahme reduzieren, da sich ansonsten die ursprünglichen Symptome wieder verstärken könnten (im Sinne einer Arzneimittelprüfung): Weniger ist mehr!

Tritt keine Besserung ein oder verschlechtern sich die Symptome gar – ab zum Arzt!

Zielgerichtete Therapie
Denn beim ausführlichen Erstgespräch – der sogenannten Anamnese – wird der Patient in seiner Gesamtheit und seiner Individualität betrachtet. Die Beschwerden werden dabei bis ins kleinste Detail charakterisiert: Wie fühlt sich der Schmerz genau an? Wohin strahlt er aus? Wodurch bessert oder verschlechtert er sich? Gibt es einen Auslöser? Existiert eine psychische Ursache? In welcher Gemütslage befindet sich die Person dabei? Ist sie ängstlich, verzweifelt, deprimiert, zornig oder wütend? All diese Fragen dienen der Ermittlung der einen, passenden Arznei. Denn jedes Beschwerdebild verlangt, um bestmögliche Hilfe zu garantieren, nach einem spezifischen Mittel.

Ähnliches mit Ähnlichem heilen
Um zu verstehen, warum und wie die Homöopathie funktioniert, ist es wichtig zu wissen, dass es sich bei dem Heilverfahren um eine Regulationstherapie handelt. Es kommt zum Auftreten von Symptomen und Beschwerden, wenn die als Dynamis bezeichnete Lebensenergie ins Ungleichgewicht gerät. Letztlich ist es das Ziel der Behandlung, durch die richtige, sorgfältig ausgewählte Arznei die Lebensenergie so zu regulieren, dass Heilung erfolgen kann. Und damit das funktioniert, wird anhand der Symptome der Krankheit jene Arznei ermittelt, auf die genau dieselbe Symptombeschreibung zutrifft – bestimmt wird diese im Zuge einer Arzneimittelprüfung am gesunden Menschen. „Vereinfacht gesagt müssen Krankheits- und Arzneimittelbild möglichst deckungsgleich  sein – der Schlüssel muss ins Schlüsselloch passen“, erklärt die Expertin.

Aufgrund der großen Arzneivielfalt – es existieren rund 5.000 Arzneien – wird die passende Arznei nach dem Anamnesegespräch mittels Computer-Repertorisation ermittelt.
Konstitutionsmittel. Unter den Arzneien zur Symptomlinderung befindet sich für jeden Menschen eine individuell, passende Arznei, die bei Beschwerden aller Art eingesetzt werden kann – die Rede ist vom sogenannten Konstitutionsmittel. Dieses bestimmt die Homöopathin bzw. der Homöopath anhand der Individualität und Gesamtheit des Menschen. Es hilft ihm, seine Lebensenergie, sobald diese ins Ungleichgewicht gerät, wieder ins Lot zu bringen, und Erkrankungen, zum Beispiel eine Erkältung, in einem frühen Stadium abzufangen und zu stoppen.

Potenzierung
Die Substanzen, aus denen homöopathische Arzneien zubereitet werden, sind pflanzlichen, mineralischen oder tierischen Ursprungs. „Homöopathische Arzneien erhalten durch Verdünnung und Verschüttelung ihre tiefgreifende Wirkung, die sie auf energetischem Weg an den Patienten weitergeben. Dieser Prozess ist als Potenzierung bekannt. Welche Potenz aber letztlich die geeignetste ist, bestimmt der behandelnde Mediziner“, so die Expertin.

Die besten Tipps. Bei Selbstmedikation empfiehlt die Homöopathin Globuli der Potenz C12, die ein- bis zweimal täglich zu je fünf Stück eingenommen werden können. Führt eine Arznei zur erwünschten Besserung der Symptome, ist bereits beim Eintreten der Linderung die Arzneieinnahme zu reduzieren, da sich sonst – im Sinne der Arzneimittelprüfung – die Symptome wieder verstärken könnten. „Generell gilt in der Homöopathie“, so die Expertin, das Motto: „Weniger ist mehr!“
Wir haben nachgefragt, welche homöopathisch aufbereiteten Substanzen bei typischen Frauenbeschwerden am besten helfen. Die Expertin hat für Sie die charakteristischsten Symptome hervorgehoben, sodass eine einfache Anwendung bei akuten und eindeutigen Situationen möglich ist. Sollte keine Besserung eintreten oder sich die Symptome gar verschlechtern, empfiehlt es sich, einen Arzt zu konsultieren.

Homöopathie: Wogegen hilft was? 1/6
Blasen-Entzündung
Dulcamara (Bittersüß):
Anwendung bei: Blasenkatarrh durch Erkältung und Nässe (kalte Füße, nasser Badeanzug, kalter Sitz) mit viel Harndrang und schmerzhafter Harnentleerung. Schleimiger Harn. Besserung durch Wärme.

Staphisagria (Samen des Stephanskrautes):
Anwendung bei: „Honeymoonzystitis“ – Blasenbeschwerden nach Sex mit Druck auf der Blase und häufigem, erfolglosem Harndrang. Brennen beim Wasserlassen. Besserung durch Wärme.
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