Wenn es draußen kalt und feucht wird, spüren das viele Rheuma- und Arthrose-Patienten unangenehm in ihren Gelenken.
Obwohl es aus medizinischer Sicht noch nicht ganz erwiesen ist, nimmt man an, dass die Kälte eine große Rolle für die zunehmenden Schmerzen in den Gelenken spielt. Sie vermindert die Durchblutung, wodurch sich die Muskulatur verspannt und das führt wiederum zu dumpfen Schmerzen. Manche Rheuma- und Arthrose-Patienten fühlen sich zusätzlich krank und schlapp, haben vielleicht sogar Fieber. Wie man deshalb trotz Gelenkserkrankung gut durch den Winter kommt, verrät Dr. Max Böhler, Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie, in 7 hilfreichen Tipps.
Die folgenden Tipps helfen, die Beschwerden zu lindern
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1. Bleiben Sie in Bewegung
„So schmerzhaft körperliche Aktivität bei Gelenkserkrankungen auch ist, ausreichende Bewegung ist unumgänglich“, sagt Dr. Max Böhler. Denn sie fördert die Durchblutung und stärkt die Muskulatur, die den Gelenken zentrale Stütze bietet. Besonders gut eignen sich etwa Sportarten wie Schwimmen oder Wassergymnastik. Aber auch ein Spaziergang in der Natur kann wahre Wunder wirken – man sollte sich lediglich warm anziehen.
2. Ernähren Sie sich gesund
Frische und vor allem nährstoffreiche Ernährung ist das absolute Plus für Rheuma- und Arthrose-Patienten. Bestimmte Lebensmittel mindern die Schmerzen spürbar – also ran an die Nuss, den Salat, den Fisch oder die Beere!
3. Entspannen Sie sich bewusst
Legen Sie Pausen ein, aber nicht solche, die auf der Wohnzimmercouch gehalten werden, sondern jene, die dem Körper gut tun. Beispielsweise durch Physiotherapie. Hier lernen Rheuma- und Arthrose-Patienten nützliche Übungen kennen, die die Schmerzen durch bewusstes Entspannen lindern. Dabei gibt es welche gegen chronische, aber auch gegen akute und spontane Beschwerden. Wer es ruhiger mag, kann sich im Yoga oder Thai Chi probieren.
4. Vermeiden Sie Stress
Stress ist weder gut für unseren Kopf, noch für die Gelenke. Die spüren nämlich fast alles – nicht nur Druck und mechanische Belastung, sondern auch Hektik. Und das verstärkt die Schmerzen zusätzlich. Also: Bestreiten Sie ihren Alltag auf die ruhige Tour. Wenn das nicht so ganz klappt, wartet am Abend ein Entspannungsbad, eine Tasse Kräutertee oder ein Spaziergang.
5. Warm halten
Wenn keine Entzündungsgefahr besteht, spricht nichts gegen den Gang in die Sauna. Der Wechsel von warm und kalt bringt nicht nur das Immunsystem in Schwung, sondern mobilisiert auch die Durchblutung und damit anti-entzündliche und schmerzlindernde Stoffe.
6. Schlafen Sie richtig
Achten Sie auf das richtige Bett und die geeignete Matratze. Hier verbringt man schließlich ein Drittel seines ganzen Lebens. Schlafen ist so schön und noch viel schöner, wenn die Matratze hart und der Lattenrost stabil ist. Auf kleinen Polstern und einer Nackenrolle schläft es sich zudem angenehmer.
7. Lassen Sie sich regelmäßig behandeln
Zum Schluss das Wichtigste: Die Behandlung bei einem vertrauten Facharzt ist das A und O für Rheuma- und Arthrose-Patienten. Lassen Sie nicht nach und bleiben Sie der Therapie treu. Nur so kann Ursachen und Symptomen auf Dauer und nachhaltig entgegen gesteuert und eine Linderung erzielt werden.
Rheumatische Erkrankungen können richtig hartnäckig sein und stellen den gewohnten Alltag auf den Kopf. Die Gelenke sind entzündet, schmerzen und schränken so den Betroffenen in seiner Lebensqualität mitunter stark ein. Bei der Arthrose sind Überbelastungen oder Fehlstellungen die Schmerzursache. Beide Erkrankungen sind unterschiedlich – und dennoch bleibt eines gleich: die Winterkälte verstärkt die Beschwerden nur noch zusätzlich.