Kommen die Hormone ins Lot, purzeln die Kilos effizient.
Hormone sind mächtige Antriebsstoffe. Sie übermitteln wichtige Informationen von einem Organ oder einem Gewebe zum anderen und steuern damit maßgeblich Fortpflanzung, Sexualität, Verdauung, Flüssigkeits- und Energiehaushalt, Blutdruck, Gefühle und auch unser Gewicht. Richtig bemerkbar macht sich ihre Arbeit erst, wenn das fein justierte Zusammenspiel des Hormonhaushalts aus dem Takt gerät. Die Folgen sind vielfältigst und führen nicht selten – laut dem Hormonexperten Prof. Dr. Peter Frigo – zu hartnäckigen Fettdepots. Und zwar sowohl bei Frauen als auch bei Männern.
Mühelos schlank mit der Kraft der Hormone
In seinem neuen Ratgeber (Anm.: „Mühelos schlank mit der Kraft der Hormone“, siehe Buchtipp Seite 8) verrät der Leiter der Hormonambulanz am AKH Wien, wann und warum Hormone dick machen, wie man eine Dysbalance erkennt, behandelt und damit „mühelos“ wieder schlank wird. In gesund&fit gibt der renommierte Mediziner einen kompakten Einblick in seine jahrelange Forschungsarbeit und teilt zudem einige seiner „fettfressenden“ Rezepte.
Wenn das System kippt
Stehen die Hormone unter Verdacht, gilt es – vor allem der Gesundheit zuliebe – auf Spurensuche zu gehen. Es gilt auszuschließen, ob die Schilddrüse in die Gewichtszunahme involviert ist. Schilddrüsenerkrankungen sind nämliche häufige Ursache für Gewichtsschwankungen und können die Allgemeingesundheit stark beeinträchtigen. Ist die Hormondrüse gesund, so könnte ein Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtshormonen ursächlich für hartnäckige Fettdepots sein. „Entscheidend für unser Gewicht“, erklärt Prof. Frigo, „ist das Gleichgewicht zwischen unseren weiblichen und unseren männlichen Geschlechtshormonen – genauer gesagt zwischen Östrogen und Testosteron.
Das richtige Gleichgewicht
Sowohl Männer als auch Frauen produzieren beide Hormone. Bekanntlich fördert Testosteron das Muskelwachstum und wirkt somit gegen die Entwicklung von Fettzellen. Östrogen wiederum bewirkt genau das Gegenteil. Gerät das Gleichgewicht zugunsten des Östrogens aus dem Lot, vermehrt sich unser Fett in unerwünschtem Maß.“ Dieses Ungleichgewicht lässt sich leicht erkennen und auch gut selbst behandeln. Was es dafür brauche, sei das richtige Know-how!
Den "Teufelskreis" durchbrechen
Eine Dysbalance zwischen den beiden wichtigen Playern kann entstehen, wenn der Körper beginnt, fettfeindliches Testosteron in fettfreundliches Östrogen umzuwandeln. Dazu ist er in der Lage, wenn ihm das Enzym Aromatase zur Verfügung steht. Dieses liebt ein bestimmtes Milieu, das wir ihm nur allzu gerne und zu oft anbieten. Es wird v. a. bei zuckerreicher Ernährung aktiv. Aber auch eine schadstoffbelastete Ernährung und sogenannte Umwelthormone (Anm.: Substanzen, die sich im Körper wie Hormone verhalten, z. B. in Plastik) bieten dem Umwandlungsprozess ein optimales Biotop. „Der Prozess der Aromatase“, so Frigo, „reduziert Testosteron, Testosteronmangel verursacht Bauchfett, Bauchfett verursacht wiederum mehr Aromatase.“ Der Professor sieht diesen Teufelskreis als „die mit Abstand wichtigste hormonelle Ursache für Übergewicht“. Wer es schafft, die Aromatase zu hemmen, legt im Körper den Abnehmschalter um.
Bin ich betroffen?
Das verrät ein einfach zu erhebender Hormonbefund (Anm: Allgemeinmediziner:in danach fragen) sowie körperliche Merkmale. Äußere Anzeichen bei beiden Geschlechtern sind Fettablagerungen, v. a. an Hüften und Gesäß.
Zurück in die Balance
Vor allem mit richtiger Ernährung könne man einen durcheinandergeratenen Hormonhaushalt ausgleichen. Denn manche Lebensmittel (s. re.) fördern die Aromatase, manche hemmen sie. Frigo nennt die enzymhemmende Ernährung die „Aromatase-Diät“. Zu den guten „Blockern“ zählt auch intensiver Sport. Weiters empfiehlt der Mediziner eine Plastikabstinenz. Seine besten Tipps finden Sie auf Seite 7 und viele weitere Infos – u. a. zur „Hormonentgiftung“ – gibt’s im Ratgeber und im neuen gesund&fit-Magazin!
„Mühelos schlank mit der Kraft der Hormone“ von Prof. Peter Frigo,. Verlag edition a, um 22 Euro.