Nur jeder fünfte Jugendliche zwischen elf und 15 Jahren ist körperlich so aktiv, dass es seiner Gesundheit guttut. Bei den Erwachsenen erfüllen nur mehr 12 bis 15 Prozent dieses Ausmaß an Bewegung. "Gleichzeitig wissen wir, dass Inaktivität zu 37 Prozent Anteil an Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat", sagte die Salzburger Sportwissenschafterin Susanne Ring-Dimitriou bei einer Pressekonferenz in Wien
Um die Menschen zu mehr Aktivität zu bewegen, setzen die Wissenschafter unter anderem auf den Einsatz von Aktivitätscomputern, die Bewegungsmuffel zu mehr Fitness anspornen soll. In einer Salzburger Studie hat man 50- bis 60-jährige Diabetes-Hochrisikopatienten geschult, wie sie einen gesunden Lebensstil in ihren Alltag integrieren können. Die Hälfte der Probanden hat man mit einer "Aktivitätsuhr" ausgestattet. Die ersten Ergebnisse der über zwei Jahre dauernden Studie haben gezeigt, dass die Uhrenträger ihre Inaktivität deutlich reduziert haben. Außerdem hat die Dauer und die Intensivität der Bewegungseinheiten in dieser Gruppe deutlich zugenommen, sagte Ring-Dimitriou.
Um dieses Bewegungsverhalten aufrechterhalten zu können, brauche man als Ansporn mehrere Motive, meinte etwa die Grazer Sportwissenschafterin Sylvia Titze. Etwa, das regelmäßige Treffen von Freunden bei gemeinsamen Lauftrainings. Nur mit dem Ziel der Gewichtsreduktion alleine würde man die täglichen Bewegungseinheiten nicht aufrechterhalten.
Die vom finnischen Pulsuhrhersteller Polar für Studienzwecke zur Verfügung gestellten "Aktivitätsuhren" sollen zunächst Menschen ansprechen, die noch nicht sportlich aktiv sind. Die Uhr misst die täglich zu Fuß oder laufend zurückgelegten Distanzen, oder gibt an, wie lange man sich noch bewegen müsse, um einen bestimmten Kalorienverbrauch zu erreichen. Ein Balken auf der Uhr, der bis zum Tagesende gefüllt sein sollte, zeigt an, wie aktiv man war. Erreicht man das Ziel nicht, erinnert zumindest das schlechte Gewissen an die mangelnde Bewegung.