Am 11. Oktober präsentiert Richard Lugner seine Biografie – einen Monat später folgt die Lebensbeichte seiner Ex-Frau Christina. Alle Details zu den Bestsellern.
Dank des in Scheidung lebenden Ehepaars Lugner prognostizieren Branchenkenner für diesen Herbst den Trend zum Zweitbuch. Während Richard Lugner zum 75. Wiegenfeste am 11. Oktober mit dem von Society-Expertin Andrea Buday verfassten Elaborat 'Die Mörtel-Story' den Buchmarkt revolutionieren möchte, kontert Ex-Gattin Christina (42) exakt einem Monat später mit ihrem Konkurrenzprodukt. 'Die Akte Christina Lugner' lautet der Titel jener dickbändigen Hochglanzpostille, die als eigentlicher Auslöser der "Trennung des Jahres" gilt. Immerhin wollte Richie Lugner die Treffen seiner vierten Ehefrau mit Co-Autor Christoph Hrabala (39) in dessen Währinger Villa nicht goutieren und unterstellte dem literarischen Duett Intimitäten, die den Rahmen freundschaftlichen Gedankenaustausches sprengten (ÖSTERREICH berichtete).
Buch-Terror
"Da wird eine Bombe platzen!", wurde Christina Lugner
seither nicht müde, die Werbetrommel für ihre Biografie zu rühren. Das
Einzige was bisher platzte, war die 17-jährige Ehe mit "Mörtel" Lugner, doch
das "Ex-Mausi" lässt sich im ÖSTERREICH-Interview nicht beirren: "Ich
erwarte, dass der Leser nach Lektüre dieses Buchmagazins seine Meinung über
mich revidiert." Auch Herausgeber Christoph Hrabala zeigt sich
zuversichtlich: "Wir sind mit Inhalt und Texten inzwischen fertig. Was fehlt
sind einige Fotos, Layout und Druck." Laut Autorenteam wird der Inhalt
besagten Enthüllungsbuchs vorrangig jene Lebensabschnitte Christina Lugners
beleuchten, die der Öffentlichkeit bis dato verborgen blieben. "Zu schreiben
war eine psychologische Reinigung. Momentan fühle ich mich, wie kurz vor der
Geburt. Ich werde erst Erleichterung spüren, wenn das Baby auf der Welt ist
– also das Buch erscheint", so Frau Lugner in pränataler Vorfreude. "Das
Buch wird cool und modern – das passt zu mir. Über das Cover diskutiere ich
noch mit Herrn Hrabala, da ich auch da einen neuen Weg gehen werde." Ehe und
Scheidung werden in der innovativen Selbstdarstellungs-Journalie in
Absprache mit dem Ex allerdings ausgespart.
Gentlement-Agreement
Auch Richard Lugner verzichtet in seiner Bio
auf Bilanzierung der "Mausi"-Jahre. "Unser Buch ist augenzwinkernd und von
Respekt getragen. Ich habe versucht, Richard Lugners Leben aus
unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Damit der Leser dem Phänomen
Lugner auf die Spur kommt", erklärt Biographin Andrea Buday, der für die
Aufarbeitung der Vita des Opernball-Faktotums diesen Sommer bloß zwei Monate
zur Verfügung standen. Just jene Monate, in denen die Lugners mittels
Scheidungs-Affäre mehr Schlagzeilen machten, als in den letzten 17 Jahren.
Buday: "Es war eine Katastrophe. Er hatte kaum Zeit für mich." Selbst
Auftraggeber Lugner hegte Zweifel am Fertigwerden des aufwendigen 208
Seiten-Bands. "Dass sie des schafft, hätt' I ned gedacht. Es is sogar ein
Exklusivinterview mit meiner ersten Ehefrau drinnen", so der Herr
Baumeister, der vorab nur einen kurzen Blick in die weinrote Lugner-Bibel
riskierte und sich bei seiner Geburtstagssause "überraschen" lassen möchte.
Erst-Rezension
Umso mehr blätterte Christina Lugner im
anekdotengespickten Schmöker über den Vater ihrer 13-jährigen Tochter
Jacqueline. "Mein Ex-Mann und ich", erläutert die Society-Intima, "haben uns
zwar emotional getrennt. Trotzdem hat er mir das Recht eingeräumt, sein Buch
zu lesen und zu redigieren. Dasselbe darf er bei meinem Buch machen."
Nachsatz: "Ich erwarte mir aber keine Diskussionen, da es hauptsächlich um
mich geht und nicht um Ehe oder Scheidung."
Welches nun die interessantere Lektüre sei, lässt Frau Lugner offen: "Unsere Bücher sind nicht zu vergleichen. Er veröffentlicht eine Biografie zu seinem 75. Geburtstag und ich habe ein Buch geschrieben, weil ich mein Leben radikal verändert habe. Welches erfolgreicher wird, steht nicht zur Diskussion." Dazu Herr Lugner: "Am besten ma kauft beide Biachln."
Ob dann tatsächlich "Bomben platzen" oder nur Knallfrösche, die dem willigen Leser das Geld aus der Tasche locken, gilt abzuwarten.