Vince Ebert, einer der bekanntesten deutschen Comedians und Kabarettisten, verkündet seinen Rückzug von der Bühne: Ende 2026, nach Abschluss seiner Tour "Vince of Change", ist Schluss.
Der 57-Jährige begründet seinen Ausstieg mit der gesellschaftlichen Stimmung in Deutschland. "Ich habe das Gefühl, alles gesagt zu haben", so der Comedian. Ebert kritisiert nicht nur die ideologischen Ränder, sondern vor allem die Mehrheit der Bürger, die sich anpasst und oft feige ist. "Das Gros der vernünftigen Menschen wird immer mehr zu Duckmäusern. Nicht die ideologisierten Ränder sind das Problem, sondern die vielen, vielen Menschen auf allen Ebenen, die sich anpassen", sagt er gegenüber "Bild".
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Der Comedian berichtet von zunehmender Cancel-Kultur: Immer öfter würden Theater aufgefordert, ihn nicht auftreten zu lassen. "Noch ist es mir nicht passiert, aber es ist immer knapp vorm Canceln", berichtet Ebert im "Bild"-Interview. Er fügt hinzu: "Es liegt nicht an den Irren, die sich melden, die da anrufen. Aber an denen, die auf die reagieren: Aus politischer Korrektheit wird darüber diskutiert, ob man diesen Irren eine Bühne bieten kann." Er wollte immer das machen, was er "für witzig und gut gehalten" habe. Ebert wolle aber nicht als "Ikone oder Märtyrer der Bürgerlichen" enden, sondern Menschen zum selbstständigen Denken anregen.
Frustration über die deutsche Gesellschaft
Er beschreibt seine Frustration über die deutsche Gesellschaft, die laut ihm emotionaler, aggressiver und weniger rational werde. Ebert sagt gegenüber "Bild": "Die wirtschaftliche und die gesellschaftliche Stimmung in Deutschland sind am Ende. Die mentale Rezession ist in den letzten paar Monaten voll durchgeschlagen – auch durch politische Entscheidungen. Diese Duldungsstarre der Deutschen: Immer noch zu denken, das löst sich von selbst, dazu müssen wir selbst nichts tun. Das ist frustrierend. Ja, da ist auch Trauer."
Ebert weiter: "Die Leidensfähigkeit der Deutschen geht bis in den Abgrund. Da mag ich nicht mehr als Mahner dabei sein. Ich habe dazu alles gesagt. Ich sehe die Aufgabe als erledigt. Jetzt bin ich müde. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich mich verpisse. Aber: Macht euren Kram alleine. Kriegt es hin!"