Hoch im Kurs

Rege-Jean Page: ''Bridgerton''-Star bald neuer ''James Bond''?

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In "Bridgerton" verzaubert er als Duke Hastings. Bald könnte er jedoch schon als "007" die Kinos erobern.

Im aktuellen Netflix-Hit Bridgerton lässt Regé-Jean Page (30) als sinnlicher Duke die Frauenherzen schmelzen. Jetzt ist er auf Bond-Kurs! Die britischen Buchmacher von Ladbrokes sehen ihn mit einer Quote von fünf zu eins als logischen Nachfolger von Daniel Craig, der ja mit dem vom 25. auf 31. März verschobenen Bond-Abenteuer "Keine Zeit zu sterben" seine Karriere als "007" beendet.

"Bridgerton": Darum geht's im Netflix-Hit

Die neue Kostümserie von "Grey's Anatomy"-Macherin Shonda Rimes hat alles, was das ohnmächtige Herz begehrt und mehr: schmutzige Skandale, hochgeschobene Brüste und eine abwechslungsreiche Besetzung, die weit entfernt ist von den perlweißen Figuren der Adaptionen von Jane Austen und ihrer Art. Die Erzählerin ist ein Gossip Girl aus der Regency-Ära, die von Julie Andrews geäußert wird. Ab Freitag (25. Dezember) ist "Bridgerton" bei Netflix zu sehen.

"In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt", heißt es an einer Stelle. Diese sagenhaften Worte stammen vermutlich von dem englischen Dichter John Lyly, aber in der neuen Netflix-Serie werden sie von niemand Geringerem als der ehrwürdigen Julie Andrews gesprochen, die rätselhafte Lady Whistledown, die eine Klatschkolumne über das skandalöse Leben der Londoner Elite im frühen 19. Jahrhundert schreibt - ähnlich wie die große englische Schriftstellerin Jane Austen, die ihre Umgebung mit viel Witz und Sarkasmus immer aus der Sicht der Frauen zu schildern wusste.

"Gossip Girl" in der britischen Aristokratie

Dies erinnert den serienfesten Zuseher natürlich auch an "Gossip Girl", die Erfolgsserie der Nullerjahre über das Leben ultrareicher Teenager von der Upper East Side, aber mit Knicks und Regency-Locken. Ähnlich wie die Bloggerin, "the one and only source into the scandalous lives of Manhattan's elite", stellt man sich als Zuseher ständig die Frage, welche der Figuren die rätselhafte Autorin ist.

Bridgerton-Buchvorlage: "The Duke an I"

Die Schöpferin der Serie ist jedenfalls Shonda Rhimes, die Julia Quinns Bestsellerromanreihe adaptiert hat, die zwischen 1813 und 1827 den acht alphabetisch benannten Geschwistern - von Anthony bis Hyacinth - der titelgebenden Adelsfamilie folgt, während die verwitwete Mutter Violet (Ruth Gemmell) sie unter die Haube bringen will.

Basierend auf "The Duke and I", dem ersten der Bücher, das vor 20 Jahren erschien, folgt die 1. Staffel der ältesten Schwester Daphne (Phoebe Dynevor), einer Debütantin, die aus Liebe heiraten will. Doch als ihr älterer Bruder Anthony (Jonathan Bailey) beginnt, ihre potenziellen Verehrer auszusortieren, weil keiner von ihnen gut genug ist, beginnt die geheimnisumwobene Lady Whistledown in ihrer Kolumne über die Familie zu lästern.

Die aktuellen Top 7 Netflix-Serien

1. Bridgerton. (Romantic/Drama)

2. How to get away with murder. (Thriller)

3. Cobra Kai. (Action)

4. Sabrina. (Fantasy)

5. Friends. (Sitcom)

6. The Walking Dead. (Mystery/Horror)

7. Das Damengambit. (Drama)

Aus Nutzen wurde Liebe

Der Duke of Hastings (Rege-Jean Page), ein schöner, umtriebener Herzog, der sich kaum der Heerscharen an heiratswütigen Müttern erwehren kann, ist derweil bestrebt, die Ehe zu vermeiden. Also schließen er und Daphne einen Pakt: der Herzog gibt vor, um sie zu buhlen - so hat er seine Ruhe. Und was Daphne betrifft, wird sie sicherlich einige Bewerber anlocken, jetzt, wo es so scheint, dass ein Herzog sie für wünschenswert erklärt hat. Aber natürlich funkt es gehörig zwischen den beiden, was die Dinge verkompliziert.

Shonda Rhimes, die Schöpferin von Serien wie "Grey's Anatomy", "Private Practice" und "Scandal", und ihr Showrunner Chris Van Dusen haben sich von der Romanvorlage gelöst und stellen sich in "Bridgerton" eine britische Aristokratie vor, in der Königin Charlotte (Golda Rosheuvel) gemischter Hautfarbe ist (einige Historiker glauben tatsächlich, dass die damalige Königin die Nachfahrin einer portugiesischen Königsfamilie mit afrikanischer Abstammung war), und sie nutzt ihre Macht, um andere schwarze Menschen in den Adel zu erheben. Das ermöglicht es dem britischen Darsteller Rege-Jean Page, den schwarzen Herzog zu spielen, eine Rolle, die zuvor ausschließlich weißen Schauspielern vorbehalten gewesen wäre.

Ein Hauch von "50 Shades of Grey"

Eine andere Sache, die im historischen Drama oft hinter verschlossenen Türen stattfindet, ist Sex. Hier kommt ein wenig "50 Shades of Grey" ins Spiel: In der temperamentvollen Welt von "Bridgerton" befindet sich das Publikum innerhalb der ersten zehn Minuten im Boudoir einer Opernsängerin. Und wenn Daphne ihren Herzog nach einem Orgasmus fragt, lächelt der und sagt ihr, sie soll sich "da unten" doch einmal anfassen - was sie dann auch tut.

Bridgerton" ist auf ein modernes Publikum zugeschnitten, aber Frauen werden natürlich trotzdem weitgehend von einer Gesellschaft eingeschränkt, die erwartet, dass reiche junge Damen über Sticken und Aquarellmalerei hinaus nur wenig lernen. Aber wer mitten im Weihnachtslockdown einfach mal aus dem eigenen Kopf raus will, der kann das mit dieser Familie sehr gut tun.

 

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