Fanta 4

So war das Mega-3D-Live-Konzert

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35.000 Fans in fünf Ländern erlebten vom Sessel aus mit 3D-Brille via Satellit die Hip-Hop-Band.

Auge in Auge mit dem Rapper Smudo und die Tätowierungen von Thomas D über der tief an der Hüfte sitzenden Hose direkt vor der Nase: Bis zu 35.000 Fans in 88 Kinos in fünf Ländern Europas haben laut Veranstalter am Dienstagabend, 28.9. bei der ersten Live-Übertragung eines Konzerts in 3D die Stuttgarter Hip-Hop-Band "Die Fantastischen Vier" zum Greifen nah erlebt. Die Musiker begeisterten von der gläsernen Bühne aus rund 1.200 Fans mit ihrer Show mit rasanten Tanzschritten im Steintor Varieté in Halle an der Saale.

Weltpremiere
Das Konzert mit dreidimensionalen Bildern wurde von dort aus via Satellit in Kinos in Deutschland, Österreich, Belgien, Luxemburg und in der Schweiz in technischer Präzisionsarbeit in Echtzeit übertragen. Dies sei weltweit noch nie gemacht worden, sagte Regisseur Josef Kluger. Die deutschsprachige Band mit den Rappern Smudo, Thomas D, Michi Beck sowie dem Keyboarder und Produzenten Andreas Rieke alias And.Ypsilon wurde 1992 bekannt mit dem Titel "Die da". Die erfahrenen Musiker mussten sich bei ihrem ersten Live-Konzert in 3D umstellen. Statt wie sonst hin- und her, bewegten sie sich auf der Bühne wie in einem Raum.


Gedämpfter als bei echtem Konzert

"Ich konnte ihnen direkt in die Augen schauen, am Anfang war ich ja etwas skeptisch, ein Konzert vom Kinosessel aus mit Brille zu sehen, aber dann fand ich es einfach nur geil", sagte die 20-jährige Tina Schwarz aus Halle im 3D-Kino der Stadt nach dem fast zweistündigen Auftritt ihrer Idole. Die Stimmung unter den rund 350 Besuchern im Kinosaal 1 sei aber nicht so euphorisch wie in einem echten Konzert gewesen. "Man hätte gerne mitgetanzt, aber da fehlte die Stimmung der Masse, live ist eben live", sagte die Studentin Juliane Schulz (25). Und ein Besucher im Rapper-Outfit meinte, für Live in 3D würde er wieder Geld ausgeben. 20 Euro waren es im Kino in Halle.

"Das war echte Pionierarbeit"
Indes sorgten "Fanta4", wie sie auch von Fans genannt werden, im Saal des Varietés mit Songs wie " Gebt uns ruhig die Schuld (den Rest könnt ihr behalten)" aus ihrem neuen Album ("Für dich immer noch Fanta Sie") von Anfang an für Jubel beim tanzenden Publikum. Gefühle zeigt die Band nicht nur mit dem Song "Sie ist weg", sondern auch am Ende der weltweiten Premiere. "Das war echte Pionierarbeit", meinte Smudo. Thomas D strahlte: "Was für eine Nacht, das war ganz, ganz groß".

Technischer Aufwand

Nach dem Konzert fiel auch von den rund 150 Menschen um den Regisseur, die hinter den Kulissen gearbeitet hatten, die Anspannung. Für 3D sei viel mehr Technik und Aufwand nötig als für eine gewöhnliche Übertragung. "Die Bilder müssen auf die Millisekunde genau behandelt werden", so Techniker Andreas Berghaus. Kameras im Saal wurden mit zusätzlichen Objektiven ausgestattet - für das linke und das rechte Auge - um die räumliche Wiedergabe zu ermöglichen. "3D kann Emotionen besser rüberbringen, das klingt aber einfacher als es ist." Das Konzert war Teil des Kongresses "Forward2Business" mit Medienmachern zu 3D in Halle.
 

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