Bühnengigant verstorben

Voss: Reaktionen zu seinem Tod

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"Ich könnte heulen", trauert sein langjähriger Weggefährte Claus Peyman.

Fast 30 Jahre lang war Gert Voss, der von der London Times zum "Besten Schauspieler Europas" ausgerufen wurde, der König des Burgtheaters. 1987 hatte er in Claus Peymanns erster Burg-Neuinszenierung, Shakespeares Richard III., als klumpfüßiger, neofaschistisch geschorener König Wien im Sturm erobert. Mit seinem bösen, unwiderstehlichen Charme und seinen unglaublichen Verführungskünsten, den blitzenden blauen Augen und der hellen, biegsamen Stimme betörte der am 10.10.1941 als Sohn deutscher Eltern in Shanghai geborene, in Deutschland aufgewachsene Bühnengigant PartnerInnen, Publikum und Kritik.

Der Bühnengigant starb mit 72 Jahren am Sonntag nach kurzer, schwerer Krankheit. Mit großer Bestürzung reagiert die Theaterwelt auf seinen plötzlichen Tod.

Reaktionen auf Gert Voss' Tod 1/12

Ex- Burgtheaterdirektor Matthias Hartmann

 "Voss. Im Himmel der größten, die auf dieser Welt je eine Bühne betreten haben, wischt sich jetzt zwischen Zadek und Kortner schmunzelnd den Schweiß von der Stirn und legt sich zurück. Schöne Grüße. Du hast es geschafft. Für mich bist Du immer und ewig: Atemberaubend. Überwältigend. Fordernd. Schwierig. Zwingend. Liebevoll. Großmütig. Verwundbar. Egozentrisch. Brachial.Treulos. Ruchlos. Verbindlich. Verlässlich. Monströs. Empfindlich. Hinterhältig. Treu. Eitel. Herrlich. Verführerisch. Verführbar. Zart. Genial. Gefährlich. Gefährdet. Unsterblich. Eine unschließbare Lücke unter uns Sterblichen."

Gert Voss (1941-2014)

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Gert Voss (1941-2014)