Annika Grill: So werde ich Miss World

Ist unsere Miss Austria am 19. Dezember Miss World? Den Ehrgeiz dazu hat sie jedenfalls schon mal. „Natürlich will ich gewinnen. Das wäre ein Traum“, gibt sich Annika Grill (22) vor dem Abflug nach San­ya in China am 19. November selbstbewusst.

Großes Gepäck
Einen Monat lang wird die Gmundnerin gegen 124 Konkurrentinnen aus allen Ecken der Welt um den begehrten Titel kämpfen. „Fünf bis sechs Riesenkoffer, einen davon nur mit Schuhen“, gehen auf die Reise, verrät Grill, die die Miss-World-Wahl als Sprungbrett für ihre Modelkarriere nützen will.

In ÖSTERREICH am SONNTAG präsentiert sie vorab ihre Missen-Kleider der österreichischen Designer. Von La Hong bis Atil Kutoglu haben sich alle ins Zeug gelegt, damit sich unsere Miss Austria in China bestmöglich präsentieren kann.

Miss Austria Annika Grill im Interview

ÖSTERREICH: Wie wollen Sie bei der Miss-World-Wahl überzeugen?
Annika Grill: Es ist mir wichtig, dass ich mir meine Natürlichkeit bewahre. Ich werde mich nicht verstellen, sondern einfach so sein, wie ich bin.

ÖSTERREICH: Wie groß ist der Ehrgeiz, den Wettbewerb zu gewinnen? Und wie viel ist so ein Titel wert?
Grill: Der Ehrgeiz ist auf jeden Fall da. Natürlich will ich gewinnen. Es wäre schon toll, wenn ich unter die ersten zehn komme. Aber Miss World zu werden, wäre ein Traum. Wenn ich das schaffe, werde ich auf der ganzen Welt unterwegs sein. Ich will die Wahl auch als Sprungbrett für meine Modelkarriere nutzen.

ÖSTERREICH: Wie haben Sie sich auf China vorbereitet?
Grill: Das Aussehen spielt beim Wettbewerb natürlich eine große Rolle. Ich mache zweimal die Woche M.A.N.D.U. und Yoga, zusätzlich derzeit, sooft es reinpasst, Ausdauersport, etwa Rad fahren. Es gibt ja in China auch eine Leichtathletik-Challenge. Da will man vorbereitet sein. Ich hoffe nur, dass ich weder kugelstoßen noch stabhochspringen muss (lacht). Sonst? Auf die Ernährung achte ich sowieso: Ich vermeide Zucker, esse ausgewogen, trinke keinen Alkohol, rauche nicht. Auch süße Säfte mag ich nicht. Ich trinke ausschließlich Wasser und grünen Tee.

ÖSTERREICH: Eine Miss völlig ohne Laster also?
Grill: Jein. Speziell in der Weihnachtszeit gibt es schon ein paar Sachen, die unwiderstehlich sind. Etwa Lebkuchen. Und alles mit Äpfeln und Zimt, wie Apfelkuchen, da mache ich schon Ausnahmen.

ÖSTERREICH: Sie sind frisch erblondet. Ein kleiner Trick vor der Wahl, da man dort Blondinen gemeinhin bessere Chancen einräumt?
Grill: Nein, mir waren meine Haare einfach zu dunkel. Ich finde, die neue Farbe passt viel besser zu mir. Ich bin jetzt ein bisschen ein anderer Typ, aber mehr ich. Ich glaube nicht, dass es bei der Miss World auf die Haarfarbe ankommt.

ÖSTERREICH: Was sagen Sie zu dem Vorwurf, dass Miss-Wahlen ein rein oberfläch­liches Geschäft sind?
Grill: Stimmt nicht. Eine Miss muss nicht nur gut ausschauen, sondern auch was im Kopf haben und ihr Land gut präsentieren. Wir müssen etwa einen traditionellen Tanz zeigen. Ich werde im Dirndl zu Andreas Gabalier tanzen. Und jede Miss stellt ein Charity-Projekt vor. Bei mir sind das die SOS Kinderdörfer. Es ist sehr wichtig als Miss, dass man sich sozial engagiert.

ÖSTERREICH: Sie haben uns Ihre Kleider für die Wahl in China gezeigt. Wie wichtig ist Mode generell für Sie?
Grill: Sehr wichtig. Ich liebe den klassisch-eleganten Stil. Privat dürfen es aber auch mal eine lässige Lederjacke oder Sneakers sein. Bei der Miss-World-Wahl will man natürlich besonders gut aussehen. Ich werde um die 20 Kleider mitnehmen und einen Koffer nur mit Schuhen.

ÖSTERREICH: Was, außer zu gewinnen, haben Sie sich für China noch vorgenommen?
Grill: Möglichst viel vom Land sehen, die Menschen und die Kultur kennenlernen. Und möglichst viele Teesorten verkosten.

ÖSTERREICH: Und wie geht es nach der Wahl weiter?
Grill: Mein Ziel ist es, mal in einer internationalen Modemetropole zu leben, am allerliebsten in Paris.

Astrid Hofer