Space-Invader

Niki Lauda fliegt ins Weltall

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Das Geheimnis um die Raumkapsel SpaceShipTwo ist enthüllt: Ab 2012 kann damit jeder um 135.000 Euro ins All.

Der größte Traum aller Weltraumfans – einmal Astronaut zu sein – könnte bald in Erfüllung gehen. In einer spektakulären Präsentation in der kalifornischen Mojave-Wüste hat am Montag der Virgin Galactic-Chef und Milliardär Richard Branson das erste Raumschiff für private Trips ins Weltall, das SpaceShipTwo „Enterprise“, enthüllt.

5 Minuten schwerelos
Spätestens 2012 wird es zumindest für Betuchte möglich sein, mit dem Space­ShipTwo als Tourist ins Weltall zu fliegen und fünf Minuten Schwerelosigkeit zu erleben. Der Preis: 135.000 Euro. Weltweit haben sich schon 80.000 Menschen für dieses Abenteuer angemeldet, darunter auch die Formel-1-Legende Niki Lauda (siehe Interview links) und der Wiener Franz Haider.

Für die Weltraumtouristen wird es jedenfalls ein Trip für die Ewigkeit: Die Enterprise wird vom Trägerflugzeug WhiteKnightTwo auf 15.000 Meter Höhe gebracht – und dann ins Weltall katapultiert. Beim senkrechten Aufstieg auf 110 Kilometer wirkt auf die Passagiere die dreifache Erdbeschleunigung (beim Sinkflug die sechsfache). Es folgen fünf Minuten Schwerelosigkeit …

SpaceShipTwo
Das eigens dafür konzipierte SpaceShipTwo ist ein technisches Meisterwerk: 18Meter lang, weiß glänzend, Platz für zwei Piloten und sechs Passagiere. „Wir haben riesige Fenster, damit die Passagiere auf die Erde schauen können. Sie können herumschweben und zu Astronauten werden“, sagt Branson. Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger: „Ich bin stolz, dass die Raumkapsel in Kalifornien startet.“ Franz Haider war bei der Enthüllung live dabei: „Ich bin wirklich beeindruckt. Toller als diese Präsentation wird sicher nur der Flug selbst sein.“

Interview mit Niki Lauda:

ÖSTERREICH: Herr Lauda, Milliardär Richard Branson will in den nächsten Jahren private Weltraumflüge mit einem Space-Shuttle anbieten. Stimmt es, dass Sie schon gebucht haben?

Niki Lauda: Ja. Als ich davon hörte, habe ich mich sofort gemeldet. Mein Plan ist nach wie vor aufrecht. Möglich soll es aber erst im Jahr 2012 werden. Das sind noch zwei Jahre bis dahin, und ich weiß nicht, wie fortgeschritten die Pläne sind.

ÖSTERREICH: Immerhin hat Branson schon sein „SpaceShip Two“ in Kalifornien präsentiert.

Lauda: Ich weiß, denn ich wollte unbedingt dabei sein. Leider habe ich es aus terminlichen Gründen nicht geschafft. Ich wollte nach Kalifornien fliegen, um mir das Ganze vor Ort anzuschauen, um mir ein Bild zu machen. Bis jetzt hat es immer nur Spekulationen über die ersten Privatflüge ins All gegeben. Solange es keine ausgereiften Pläne gibt, ist es fad, darüber zu sprechen.

ÖSTERREICH: Was reizt Sie daran, ins All zu düsen?

Lauda: Ich wollte schon immer ins Weltall fliegen. Es ist ein Traum von mir, die Welt von da oben zu sehen. Ich will das aber als Pilot machen; wenn, dann möchte ich das Steuer selbst in der Hand haben. Der zusätzliche Reiz an der Sache ist doch, so ein Space-Shuttle zu fliegen. Sollte die Geschichte zustande kommen, dann wird das eine Riesenhetz.

ÖSTERREICH: Angeblich haben Michael Schumacher und Rubens Barrichello eine Anzahlung für den Weltallflug geleistet. Sie wollen allerdings als Passagiere dabei sein.

Lauda: Davon weiß ich nichts. Zuerst müssen einmal die Fakten auf dem Tisch liegen, wie das alles ablaufen soll. Erst dann kann man darüber ernsthaft reden. Aber ich will das unbedingt machen.

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