Musiker und Entertainer Rainhard Fendrich steht seit 40 Jahren auf der Bühne.
Rainhard Fendrich feiert am Donnerstag (27. Februar) seinen 65. Geburtstag. Ob eine große Party oder ein Anstoßen im kleinen Kreis ansteht, wusste der Entertainer im Gespräch mit der APA noch nicht: "Ich lasse mich überraschen", ließ er wissen. Begangen wird auch ein zweites Jubiläum - seit 40 Jahren steht Fendrich auf den Bühnen.
Geboren wurde Rainhard Jürgen Fendrich am 27. Februar 1955 in Wien-Alsergrund. Nach Internat, abgebrochenem Jus-Studium und Schauspiel- und Gesangsunterricht gab Fendrich 1980 gleich zwei Debüts: Als Schauspieler am Theater an der Wien und mit seinem ersten Album "Ich wollte nie einer von denen sein".
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Fendrich-Hits
Es folgt in rasantem Tempo ein Hit dem nächsten: "Schickeria" (1981), "Razzia" (1982) und "Es lebe der Sport" (1982) katapultierten Fendrich an die Spitze des Austropop und machten ihn auch in Deutschland bekannt.
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Zum Klassiker avancierte er spätestens mit den weiteren Nummern der 1980er wie "Weus'd a Herz hast wia a Bergwerk" (1984), "Macho, Macho" (1988) oder "I Am From Austria" (1990). "Eigentlich habe ich nie in Formate gepasst. Für Schlager waren die Texte zu wenig belanglos, für Rockmusik war ich zu soft. Wenn ich Franzose wäre, wäre ich Chansonnier", sinnierte Fendrich einmal in einem Interview mit der APA. Auch wenn seine musikalische Produktion in den 1990ern mit sechs veröffentlichten Alben nicht nachließ, begann Fendrich sich in dieser Zeit verstärkt abseits des Musikbusiness zu engagieren. So war er erfolgreicher TV-Moderator von "Herzblatt" (1993-1997) und "Nix is fix" und auch im neuen Jahrtausend am Bildschirm präsent - u.a. bei der "Millionenshow", damals noch unter dem Titel "Alles ist möglich - Die 10-Millionen-Show".
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Musicals
Auf der Musicalbühne war Fendrich bei "Chicago" zu sehen, bevor 2002 sein eigener Musicalerstling "Wake Up" (geschrieben gemeinsam mit Harold Faltermeyer) uraufgeführt wurde. 2017 brachten die Vereinigten Bühnen Wien unter dem Titel "I Am From Austria" in Zusammenarbeit mit Fendrich ein weiteres Musical heraus, das seine größten Hits in eine mit Selbstironie angereicherte Geschichte goss - und zum durchschlagenden Erfolg wurde. Im Herbst des Vorjahres landete es sogar auf japanischen Bühnen.
Austria 3
Erfolgreich lief ab 1997 das Projekt Austria 3 mit Wolfgang Ambros und Georg Danzer. Drei Alben und gefeierte Auftritte waren das Ergebnis der Kooperation der drei Austropopgrößen. Nach dem Tod von Danzer ist Fendrich wieder als Solist unterwegs. Zuletzt erschien das Album "Starkregen" (2019) auf Fendrichs eigenem Label.
Privat wurde seine einstige "Strada del Sole" zu einer Achterbahn der Gefühle. Nach der medial ausgeschlachteten Trennung und Scheidung von Andrea Fendrich 2004, folgte drei Jahre später das Geständnis, jahrelang Kokain konsumiert zu haben. 2011 schließlich wurde Fendrich nochmals Vater. Von Klatschspalten hält sich der Musiker mittlerweile fern, Privates gibt er nicht mehr preis. Der Künstler heimste im Lauf seiner Karriere zahlreiche Gold- und Platin-Auszeichnungen, mehrere "Amadeus Awards", den "World Music Award", eine "Romy" als bester Showmaster und den Preis der deutschen Schallplattenkritik ein. Überdies wurde sein Konterfei 1993 auf einer Briefmarke verewigt.
Tournee
Zum Geburtstag und Bühnenjubiläum geht Fendrich auf Tournee. So tritt er am 15. 5. in Innsbruck, am 16.5. in Salzburg, am 19.5. in Linz, am 20.5. in Graz, am 23.5. in Wien, am 19.7. in Klagenfurt, am 20.7. in St. Margarethen, am 25.7. in Tulln, Donaubühne und am 8.11. in Dornbirn auf.
ORF-Schwerpunkt
Wenn Rainhard Fendrich am Donnerstag seinen 65. Geburtstag feiert, gratuliert auch der ORF und widmet dem erfolgreichen Musiker einen eigenen Schwerpunkt. Zunächst ist der Jubilar am Freitag (28. Februar) um 20.15 Uhr auf ORF III im Gespräch mit Peter Fässlacher zu erleben, im Anschluss zeigt der Kultursender zwei Konzerte von Fendrich. Aber auch sein filmisches Schaffen wird beleuchtet.
Mit "I am from Austria" steht um 23.35 Uhr die TV-Groteske von Peter Pongratz, in der neben Fendrich u.a. auch Alfons Haider und Heinz Marecek mitgewirkt haben, am Programm. Den Abschluss bildet um 0.35 Uhr das Schönbrunner Open-Air-Konzert der Austropop-Formation Austria 3, neben Fendrich bestehend aus Wolfgang Ambros und Georg Danzer. Weiter gehen die Fendrich-Festspiele bei ORF III dann tags darauf mit der Komödie "Gefühl ist alles" (14.25 Uhr) von Regisseur Reinhard Schwabenitzky. Und am Sonntag (1. März) ist Fendrich in "Geliebte Gegner" (15.45 Uhr) sowie "Die Ehre der Strizzis" (17.15 Uhr) an der Seite von Peter Weck zu erleben.
ORF 2 steigt am Samstag (29. Februar) in den Gratulationsreigen ein und hat die Liebeskomödie "Das Mädchen aus der Torte" (22.00 Uhr) sowie Fendrichs Filmdebüt "Coconuts" (23.30 Uhr) von 1984 im Angebot. Eine Woche später am 7. März findet ein Bühnenerfolg seinen Weg ins Fernsehen: Das Hitmusical "I am from Austria" (20.15 Uhr) besticht mit einer dicht-getakteten Abfolge der bekanntesten Fendrich-Songs. Direkt danach heißt es noch "Fröhlich geschieden". Und einen Nachschlag gibt es im Rahmen der neuen Musiksendung auf ORF 1, ist Fendrich doch auch in dem am 21. April startenden Format "Live im SK1" bei Benny Hörtnagl zu Gast.