Das Wiener Museum auf Abruf (MUSA) zeigt noch bis 9. Jänner einen Querschnitt des heimischen Kunstschaffens aus den 1950er Jahren. Zu sehen sind neben Vertretern der Avantgarde wie Maria Lassnig oder Arnulf Rainer "fast biedermeierlich anmutende" Stillleben und Idyllen, wie Berthold Ecker, neben Wolfgang Hilger Kurator der Schau, erklärt. Der Eintritt ist frei.
Dies spiegle die "mütterliche Toleranz", mit der sich die 1951 begründete Sammlung der Kulturabteilung der Stadt, aus der die in der Schau "Die 50er Jahre - Kunst und Kunstverständnis in Wien" präsentierten Objekte stammen, in den ersten Jahren aller Stilrichtungen angenommen habe, so Ecker.
Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg sei - in Bezug auf das künstlerische Schaffen - geprägt gewesen vom Kampf zwischen Tradition und Moderne, Gegenständlichkeit und Abstraktion sowie international urbaner Orientierung und dörflicher Beschaulichkeit, erklärten die beiden Kuratoren. Aus den rund 4.000 Objekten von 650 Künstlern, welche die Stadt aus dem Jahrzehnt besitzt, habe man versucht, ein möglichst spannendes Destillat zusammenzustellen.
Gegliedert sind die Exponate in thematische oder stilistische Gruppen, wobei den ersten 20 inventarisierten Erwerbungen ein eigener Abschnitt zuerkannt wurde. Im Bereich "Avantgarde" wiederum finden sich etwa Rainers "Zentralgestaltung" (1951) sowie Lassnigs "Sitzende Figur" (Bild, 1955) und "Zwei Figuren" (1956). Als Vertreter des "Phantastischen Realismus" sind beispielsweise Friedensreich Hundertwassers "Weiterentwicklung eines Autos" (1957) oder Rudolf Hausners "Die Arche des Odysseus" (1957) zu sehen.
INFO: "Die 50er Jahre - Kunst und Kunstverständnis in Wien" - Ausstellung, Museum auf Abruf, Felderstraße 6-8, 1010 Wien, bis 9. Jänner 2010, Eintritt frei; Öffnungszeiten: Di, Mi und Fr 11.00 - 18.00 Uhr, Do 11.00 - 20.00 Uhr, Sa 11.00 - 16.00 Uhr. Internet: ww.musa.at.