Um auf die Missstände bezüglich der Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen, entschieden sich Aktivisten für eine spezielle Aktion gegen Adidas.
Es sollte alles nach einer echten Show im Rahmen der Berliner Fashion Week aussehen. Angekündigt war eine "Adidas Reality Wear"-Schau mit echten Einladungen und Pressemitteilungen. Vor der Show wurde sogar Arbeiterin Vay Ya Nak Phoan aus Kambodscha auf den Catwalk gebeten: Sie sei einst in einer Textilfabrik in Kambodscha angestellt gewesen und solle nun zu Co-Geschäftsführerin ernannt werden. Auch Menschen "von ganz unten" sollten an die Spitze kommen, hieß es.
Doch es war alles nur ein Fake: Um auf die miserablen Arbeitsbedingungen bei Adidas in Kambodscha aufmerksam zu machen, inszenierte die Aktivistengruppe The Yes Men eine Fake-PR-Show gegen Adidas. Was die Besucher zu sehen bekamen, ließ niemanden kalt: Mit dreckiger, zerrissener, blutiger Kleidung krochen und stolperten die Aktivisten über den Laufsteg. Wie Zombies und mit Schürfwunden am ganz Körper präsentierten sie sich der Menge.
Adidas schweigt
Der Sportartikelhersteller schweigt bisher zu der Aktion. Den Aktivisten sei es aber wichtig gewesen, Publicity zu bekommen. Sie bewarben die Fashion Show im Voraus mit gefälschten Pressemitteilungen, Plakaten in Berlin und Anzeigen auf Social Media, wofür sie extra das Fake-Profil "adidasrealitywear" erstellt haben.