Mit 20 Jahren zum Mode-Prinzen gekrönt, muss Zac Posen abdanken. Warum der US-Amerikaner sein von vielen Celebritys geliebtes Label schließen muss.
Es war einmal ein Designer in der Blüte von 21 Jahren, der im Jahr 2002 von einem Nobel-Kaufhaus zum neuen Prinzen der Modewelt gekrönt wurde. Der New Yorker schneiderte üppige, prächtige Ballroben. Selbst bevorzugte er Smoking und Zylinder und schmückte sich mit den berühmten Frauen an seinem Arm, denen seine Kreationen fantastisch standen. Er wurde mehrfach preisgekrönt, trat im Fernsehen auf und war das Subjekt einer eigenen Dokumentation. Letzte Woche endete das Märchen jedoch, als bekannt wurde, dass sowohl Zac Posens Label als auch das berühmte Kaufhaus Barneys, das ihm damals zum Erfolg verholfen hatte, Konkurs anmelden mussten.
Abschlussworte. „Das Management-Team hat unglaublich hart daran gearbeitet, die immer größeren Herausforderungen der Fashion- und Einzelhandelslandschaft zu meistern. Wir sind enttäuscht, dass diese Mühen ohne Erfolg blieben“, erklärte der Designer in einem Instagram-Posting. „Ich bin sehr dankbar für die unermüdliche Unterstützung und das Engagement gegenüber dem Unternehmen. Ich bin dankbar für das Team, das sein unvergleichbares Talent und Engagement auf diesem Weg zur Verfügung gestellt hat.“ Er sei extrem stolz darauf, was er und seine nun 60 arbeitslosen Mitarbeiter geleistet haben, und blickt hoffnungsfroh in die Zukunft.
Im Wandel. Doch, wie die „New York Times“ kommentiert, wird diese Zukunft nicht ohne tiefer gehende Selbstreflexion und letztendliche Neuerfindung von sich gehen können. So sei Posen einer der zahlreichen Designer, die post 9/11 und in einer Zeit wirtschaftlicher Flaute ein buntes mondänes Narrativ geschaffen, doch seither nicht weiter auf den Zeitgeist geachtet hatten. Die Industrie hat heute neue Märchen, die von unabhängigen Start-ups und bodenständigen Werten handeln und vornehmlich über Social Media erzählt werden. Die Modewelt befindet sich in einem Umbruch, in dem der Glamour vergangener Zeiten keinen Raum mehr hat.