Starregisseur Roman Polanski wird am Freitag aus dem Schweizer Bezirksgefängnis Winterthur entlassen. Anschließend werde der 76-Jährige gegen 13.00 Uhr zum elektronisch kontrollierten Hausarrest in sein Feriendomizil nach Gstaad gebracht, erklärte der Sprecher des Bundesamtes für Justiz, Folco Galli.
Das Schweizer Bundesstrafgericht hatte vergangene Woche nach einer Haftbeschwerde entschieden, Polanski gegen Kaution und Hinterlegung seiner Papiere in die überwachte Freiheit zu entlassen. Dagegen hatte das Justizministerium keinen Einspruch mehr eingelegt, obwohl angeblich weiter Fluchtgefahr besteht.
Beim elektronisch kontrollierten Hausarrest trägt Polanski am Fußgelenk einen Sender, der Auskunft darüber gibt, wo der 76-Jährige sich aufhält. Stimmen die Bewegungen nicht mit dessen vereinbartem Wochenplan überein, gibt es Alarm und die Strafverfolgungsbehörden werden benachrichtigt. Häufen sich Verstöße, kann der elektronisch überwachte Hausarrest aufgehoben und in Haft umgewandelt werden.
Polanski war am 26. September bei der Anreise zum Filmfestival in Zürich verhaftet und auf Ersuchen der USA in Auslieferungshaft genommen worden. Ihm wird vorgeworfen, 1977 in den USA eine 13-Jährige vergewaltigt zu haben. Einer Strafe hatte sich der Regisseur, der auch die französische Staatsbürgerschaft besitzt, durch Flucht entzogen. Dem Filmemacher droht in den USA eine Höchststrafe von zwei Jahren. Das Geld für die Kaution soll nach Medienberichten über die Verpfändung von Polanskis Wohnung in Paris aufgebracht worden sein.
Seit Tagen harren vor dem Chalet etwa zwei Dutzend Medienvertreter aus aller Welt aus. Sie wollen die Ankunft Polanskis nicht verpassen.