Vor fünf Monaten erst starb Helmut Zilk. Jetzt muss ihn seine Witwe gegen Spionagevorwürfe verteidigen. Für sie einfach „unerträglich“.
(c) NiesnerAm schlimmsten sind die Wochenenden. Wenn Freunde und Bekannte mit ihren Familien unterwegs sind, sitzt Dagmar Koller (69) allein in ihrer Wiener Wohnung in der Naglergasse und „kommt fast um vor Einsamkeit. Ich habe oft Angst, dass mir am Wochenende etwas passieren könnte, und keiner ist da, der mir hilft.“
„Alles Schwachsinn!“
Denn als Koller letzten Samstag mit den Spionagevorwürfen gegen Helmut Zilk (†) konfrontiert wurde, war sie „nahe am Herzinfarkt“. Im ausführlichen Interview mit MADONNA – die Witwe hat in ihre Wohnung geladen und zeigt erstmals Räume, die noch keiner sehen durfte – spricht sie über die Spionagevorwürfe gegen ihren Mann, über falsche Freunde und ihren verlorenen Sohn.
Frau Koller, war Zilk ein Spion?
Dagmar Koller: Nein. Das ist die schlimmste Beleidigung, die man ihm posthum antun kann. Ich schwöre bei meinem Leben – und an dem hänge ich sehr – dass der Zilk kein Spion war. So ein Schwachsinn. Diese Vorwürfe gab es doch 1998 schon. Ich dachte damals, er stirbt mir jetzt, weil er so verletzt war, und sich furchtbar aufgeregt hat. Aber er hat alle Vorwürfe lückenlos beseitigen können. Der Helmut hat einmal zu mir gesagt, dass diese Spionage-vorwürfe für ihn noch viel schlimmer seien als das Briefbombenattentat, bei dem er Teile seiner Hand verloren hat.
Warum ist die Geschichte dann jetzt wieder aufgekommen?
Koller: Weil man damit Tschechien schaden will. Ich wurde ja von denen zehn Tage, bevor die Geschichte in Österreich publiziert wurde, gewarnt. Trotzdem, als ich die Nachrichten dann im Fernsehen gesehen habe, war ich nahe am Herzinfarkt, so furchtbar ist das für mich. Ich finde diese Schmutzkübelkampagne, nur fünf Monate nach seinem Tod, unerträglich. Und ich habe gelernt, wer meine Freunde sind. Gerd Bacher, der sich in der ORF-Sendung „Im Zentrum“ so schäbig verhalten hat, gehört sicher nicht mehr dazu. Bacher ist die größte Enttäuschung meines Lebens. Helmut war doch jahrelang ein treuer „Bacher“-Mann. Aber der Gerd weiß, dass er jetzt nicht mehr in meine Nähe kommen soll.
Sie waren in der ORF Talkshow sehr emotional...
Koller: Ich muss doch meinen Helmut verteidigen. Ich lasse ihn nicht beschmutzen. Auch wenn ich weiß, dass ich mich nicht wie eine Dame benommen habe. Wissen Sie, als er noch gelebt hat, hat der Helmut mich immer beschützt. Jetzt muss ich für ihn stark sein. Wenn der Helmut das jetzt alles mitbekommen könnte, er würde alle, die diese blöde Unwahrheit verbreiten, einfach wegblasen.
Wie geht es Ihnen, fünf Monate nach dem Tod Ihres Mannes?
Koller: Ich bin oft schrecklich einsam, obwohl ich ganz gut alleine sein kann. Aber ich stehe jeden Tag an seinem Grab und rede mit Helmut. Und ich muss jetzt oft an den Sohn denken, den ich vor 43 Jahren verloren habe, weil ich mich nicht geschont habe, und einfach weitergetanzt habe.
Wann haben Sie ihr Kind verloren?
Koller: Im fünften Monat. Aber ich war eben selbst schuld. Jetzt denke ich oft an ihn. Was würde er zu all dem sagen? Wissen Sie, mich hat mein Enkel angerufen und gefragt, warum die Leute so schlecht über den toten Opa schreiben. Da bin ich einfach in Tränen ausgebrochen. Der Zilk wollte immer nur Gutes für die Menschen. Für jeden hatte er ein offenes Ohr. Das, was ihm jetzt passiert, das hat er einfach nicht verdient (den Tränen nahe). Und ich auch nicht. Ich bin stark. Für Helmut. Und wenn das Trauerjahr vorbei ist, dann fange ich wirklich noch mal von vorne an. Ich habe noch so viele Pläne. Wenn das Gröbste hier ausgestanden ist, fahre ich nach Portugal.
Fühlen Sie sich dort, ohne Ihren Mann, wohl?
Koller: Ja, sehr. Ich lebe dort ja wie in der Wildnis. Überall Pflanzen. Die hat auch der Helmut so geliebt. In Portugal kann ich ihm sehr nah sein.
„Alles Schwachsinn!“
Denn als Koller letzten Samstag mit den Spionagevorwürfen gegen Helmut Zilk (†) konfrontiert wurde, war sie „nahe am Herzinfarkt“. Im ausführlichen Interview mit MADONNA – die Witwe hat in ihre Wohnung geladen und zeigt erstmals Räume, die noch keiner sehen durfte – spricht sie über die Spionagevorwürfe gegen ihren Mann, über falsche Freunde und ihren verlorenen Sohn.
Frau Koller, war Zilk ein Spion?
Dagmar Koller: Nein. Das ist die schlimmste Beleidigung, die man ihm posthum antun kann. Ich schwöre bei meinem Leben – und an dem hänge ich sehr – dass der Zilk kein Spion war. So ein Schwachsinn. Diese Vorwürfe gab es doch 1998 schon. Ich dachte damals, er stirbt mir jetzt, weil er so verletzt war, und sich furchtbar aufgeregt hat. Aber er hat alle Vorwürfe lückenlos beseitigen können. Der Helmut hat einmal zu mir gesagt, dass diese Spionage-vorwürfe für ihn noch viel schlimmer seien als das Briefbombenattentat, bei dem er Teile seiner Hand verloren hat.
Warum ist die Geschichte dann jetzt wieder aufgekommen?
Koller: Weil man damit Tschechien schaden will. Ich wurde ja von denen zehn Tage, bevor die Geschichte in Österreich publiziert wurde, gewarnt. Trotzdem, als ich die Nachrichten dann im Fernsehen gesehen habe, war ich nahe am Herzinfarkt, so furchtbar ist das für mich. Ich finde diese Schmutzkübelkampagne, nur fünf Monate nach seinem Tod, unerträglich. Und ich habe gelernt, wer meine Freunde sind. Gerd Bacher, der sich in der ORF-Sendung „Im Zentrum“ so schäbig verhalten hat, gehört sicher nicht mehr dazu. Bacher ist die größte Enttäuschung meines Lebens. Helmut war doch jahrelang ein treuer „Bacher“-Mann. Aber der Gerd weiß, dass er jetzt nicht mehr in meine Nähe kommen soll.
Sie waren in der ORF Talkshow sehr emotional...
Koller: Ich muss doch meinen Helmut verteidigen. Ich lasse ihn nicht beschmutzen. Auch wenn ich weiß, dass ich mich nicht wie eine Dame benommen habe. Wissen Sie, als er noch gelebt hat, hat der Helmut mich immer beschützt. Jetzt muss ich für ihn stark sein. Wenn der Helmut das jetzt alles mitbekommen könnte, er würde alle, die diese blöde Unwahrheit verbreiten, einfach wegblasen.
Wie geht es Ihnen, fünf Monate nach dem Tod Ihres Mannes?
Koller: Ich bin oft schrecklich einsam, obwohl ich ganz gut alleine sein kann. Aber ich stehe jeden Tag an seinem Grab und rede mit Helmut. Und ich muss jetzt oft an den Sohn denken, den ich vor 43 Jahren verloren habe, weil ich mich nicht geschont habe, und einfach weitergetanzt habe.
Wann haben Sie ihr Kind verloren?
Koller: Im fünften Monat. Aber ich war eben selbst schuld. Jetzt denke ich oft an ihn. Was würde er zu all dem sagen? Wissen Sie, mich hat mein Enkel angerufen und gefragt, warum die Leute so schlecht über den toten Opa schreiben. Da bin ich einfach in Tränen ausgebrochen. Der Zilk wollte immer nur Gutes für die Menschen. Für jeden hatte er ein offenes Ohr. Das, was ihm jetzt passiert, das hat er einfach nicht verdient (den Tränen nahe). Und ich auch nicht. Ich bin stark. Für Helmut. Und wenn das Trauerjahr vorbei ist, dann fange ich wirklich noch mal von vorne an. Ich habe noch so viele Pläne. Wenn das Gröbste hier ausgestanden ist, fahre ich nach Portugal.
Fühlen Sie sich dort, ohne Ihren Mann, wohl?
Koller: Ja, sehr. Ich lebe dort ja wie in der Wildnis. Überall Pflanzen. Die hat auch der Helmut so geliebt. In Portugal kann ich ihm sehr nah sein.