Ich bin arbeitslos. Genauer gesagt – arbeitslose Akademikerin. Ich bin den Arbeitgebern zu kreativ.
Alserster wacht unser Sohn auf. Er legt seine Arme um uns und sagt: „Ich liebeeuch“. Er ist ein emotionaler Bub. Sehr aufgeweckt und eigensinnig, jedochliebevoll.
Wirwollen aber noch schlafen und regen uns nicht. Der Kleine liegt eine Weileruhig da und beginnt dann aber ungeduldig zu werden. Wir kämpfen und wälzen unsnoch im Bett. Endlich stehen wir auf und frühstücken. Zusammen. Mit lachendenAugen und Munde voller Schokolade-Palatschinken.
Ichhabe meine große Liebe geheiratet. Mein Mann liebt mich auch über alles. TrotzArbeitslosigkeit(und entsprechenderFinanzen) bin ich voller Tatendrang. Wir fahren an den Neusiedler See. DerGeruch des Wassers und des Windes ladet uns auf. Mit frischer Energie undZuversicht. Wir fahren Boot und umarmen und küssen uns mitten im See. Alexfährt das Boot und ist sehr stolz. „Mami, schau, ich kann das Boot schon fahren“!Fast betrunken vom Glück des Zusammenseins gehen wir essen und kaufen uns eineFlasche vom hauseigenen roten Wein der Familie Gisch. Mein Lieblingswein.
Nocheine Runde in der Flaniermeile von Podersdorf und ein Eis. Müde, aber zufriedensteigen wir ins Auto und fahren zurück. Mein Mann sieht mich an und lächelt. Erliebt mich.
Ichbin jedoch arbeitslos. Mein Gewissen meldet sich und ich beginne wiedernachzudenken. Die Spirale beginnt sich wieder zu drehen.