Dancing Stars privat

Eva Glawischnig: Darum wurde Sohn Benni zum Tanzpartner

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Vollblutpolitikerin, Grüne-Chefin, Karriere-Mutter, Nachhaltigkeitsmanagerin... all das ließ Eva Glawischnig zurück. Jetzt steht sie als Dancing Star im Fokus – und als Mutter. Der Talk mit Sohn und Tanzpartner Benjamin Piesczek (18). 

Das Jahr begann aufregend – nicht nur für Eva Glawischnig (56), die sich dafür entschied, sich auf das glatte Tanzparkett zu wagen, sondern auch für ihre Söhne. Denn Benjamin „Benni“ (18) und Sebastian „Sebi“ (15) bekamen noch vor Staffelstart auch gleich die Frage gestellt, ob einer von ihnen denn beim Family & Friends-Special mit ihr tanzen würden. „Die zwei haben sich nur angeschaut und zuerst kein Wort gesagt“, lacht Eva Glawischnig, die sich umso mehr freute, dass Benni dann doch ins kalte Wasser sprang, „um der Mama eine Freude zu machen.“ Gesagt, getan – am Freitag, 11. April, sollte es in der Liveshow von „Dancing Stars“ soweit sein.

Dancing Stars-Profi Dimitar Stefanin kreierte eine tolle Choreographie für Eva und Benjamin.

Dancing Stars-Profi Dimitar Stefanin kreierte eine tolle Choreographie für Eva und Benjamin.

© Monika Fellner
× Dancing Stars-Profi Dimitar Stefanin kreierte eine tolle Choreographie für Eva und Benjamin.

"Auch wenn sie es nicht toll gefunden hätten, hätte ich es gemacht..." 

Warum sich der Sohn der Ex-Grüne-Chefin und Moderator und Coach Volker Piesczek (55 )über sein großes Debüt in der Öffentlichkeit besonders freut, erzählt SLZ-Maturant und Golfleistungssportler Benjamin Piesczek im Mutter-Sohn-Gespräch mit MADONNA.

Abgesehen von Deinem Auftritt im Family & Friends-Special, wie habt Ihr darauf reagiert, als Euch Eure Mama gesagt hat, dass Sie eine Dancing Stars-Anfrage hat?
Benjamin Piesczek: Ich habe gesagt: „Ah, haben sie Dich endlich gefragt!“ Ich fand das toll, weil unser Papa war ja auch dabei und ich habe mir gleich gedacht, wenn der Papa das schafft, schafft die Mama das auch. Die beiden sind auf demselben Niveau und sie hat ja bis jetzt auch super performt. Auch wenn die Jury nicht so sympathisch war. (lacht)

War es Ihnen wichtig, dass Ihre Familie Ihre Teilnahme unterstützt?
Eva Glawischnig: Ja, schon, weil ich ja auch wusste, dass diese Auswirkungen auf meine zeitliche Verfügbarkeit haben wird. Nachdem ich ja nach meiner Zeit in der Politik den Anspruch habe, für meine Familie voll da zu sein, war es mir wichtig, sie einzubeziehen. Obwohl, wenn ich ehrlich bin – auch wenn sie es nicht so toll gefunden hätten, hätte ich es trotzdem gemacht. (lacht)
Piesczek: Aber wir haben es ja eh toll gefunden. (lacht)  

Eva Glawischnig mit ihrem 18-jährigen Sohn Benjamin.

Eva Glawischnig mit ihrem 18-jährigen Sohn Benjamin.

© Monika Fellner
× Eva Glawischnig mit ihrem 18-jährigen Sohn Benjamin.

"Es muss einem egal sein, was die anderen über einen denken."

Nach Ihrem beruflichen Ausstieg 2021 haben Sie sich sehr dem Rampenlicht entzogen. Wie ist es für die Familie, dass Sie nun wieder im Fokus der Öffentlichkeit stehen? Tut es weh, wenn Deine Mutter nun wieder auch kritisiert wird?
Piesczek: Jetzt nicht. In der Zeit, als sie für Admiral gearbeitet hat, war das anders. Da gab es viele negative Kommentare, die man sich ja eigentlich nicht durchlesen sollte, aber ich habe es trotzdem getan und da habe ich mich schon geärgert. Weil die Leute gar nicht wussten, was die Mama dort eigentlich gemacht hat – nämlich, dass sie ja gegen die Spielsucht und für Prävention gearbeitet hat. Ich habe aber versucht, das nicht so nah an mich heranzulassen – ich kenne das aus dem Sport: Es muss einem egal sein, was die anderen über einen denken. Wichtig ist nur, was ich über meine Mama denke und was sie über mich denkt. Und das ist nur Gutes. Dass sie bei Dancing Stars dabei ist, finde ich umso besser, weil sie dadurch jetzt viele in einem anderen Licht sehen.  

Hat Ihnen das Rampenlicht, nämlich dieses positive, ein bisschen gefehlt?
Glawischnig:
Natürlich ist es im Vergleich zur Politik ein ganz anderes Licht, in dem man hier steht. Ich habe ja ganz lange sehr privat gelebt und versucht, Dinge nachzuholen. Ich hatte einfach unterschätzt, wie sehr es zehrt, eine politische Karriere und zwei Kinder unter einen Hut zu bringen. Auch wenn man immer sagt, das ist eine Einteilungssache und das geht schon, brennt es dich einfach aus. Die Entscheidung für Dancing Stars kam aber nicht, um wieder in einer öffentlichen Ecke zu stehen, sondern weil mich das Tanzen an sich sehr interessiert hat. Ich wollte endlich mal davon wegkommen, mich auf den Kopf und das Denken zu fokussieren – ich wollte meinen Körper endlich mal vom Hals abwärts richtig kennenlernen. Dabei hat mir Dimitar auf eine sehr behutsame, extrem professionelle Art und Weise wahnsinnig geholfen. Dass es auch negative Kommentare gibt, blende ich komplett aus. Das habe ich – mit viel Blut, Schweiß und Tränen – für mich gelernt.   

Die einstige Grüne-Politikerin als Karriere-Mama vor 18 Jahren. 

Die einstige Grüne-Politikerin als Karriere-Mama vor 18 Jahren. 

© Privat
× Die einstige Grüne-Politikerin als Karriere-Mama vor 18 Jahren. 

"Es muss immer einen Teil geben, der privat ist..."  

Hat sich Deine Mutter verändert, seit sie tanzt?
Piesczek: (denkt nach) Sie ist auf jeden Fall viel offener der Musik und dem Tanzen gegenüber. Die Mama hat immer viel gearbeitet – aber vor allem mit dem Kopf und nicht körperlich. Jetzt fragt sie mich plötzlich, welche Dehnübungen ich ihr empfehlen könnte. Normalerweise teilt sie ja eher ihr Wissen mit mir, aber jetzt ist es auch umgekehrt.
Glawischnig: Und ich bin auch gut drauf, oder? Ich fühle mich so fröhlich.  

Der Familientanz war sozusagen Benjamins erster Schritt in die Öffentlichkeit. Früher waren Ihre Kids ja ein Tabu für Medien...
Glawischnig:
Ja, wir hatten ein tolles Agreement mit allen Medien, dass unsere Kinder nicht fotografiert werden und auch nichts über sie geschrieben wird. Darüber war ich sehr froh. Dass Benni jetzt sozusagen nach draußen geht, war seine Entscheidung – jetzt ist er ja auch alt genug.
Piesczek: Früher habe ich mich ab und zu gewundert, warum ich zu manchen Events nicht mitkommen durfte. Mit der Zeit habe ich aber mitbekommen, dass das die richtige Entscheidung meiner Eltern war. Jetzt bin ich bald 19 und ich möchte mich in gewisser Weise repräsentieren, auch im Golfsport. Da muss man wissen, was man sagt und wie man agiert – dafür war das jetzt ein ganz gutes Übungsparkett. Aber sonst möchte ich schon selbst meine Karriere im Sport machen und nicht nur sagen: „Ich bin der Sohn von...“.  

Was raten Sie Ihrem Sohn für eine Karriere im Rampenlicht?
Glawischnig: Man kann sehr viel Persönliches sagen, ganz persönliche Perspektiven über alle Fragen dieser Welt einbringen, aber es muss trotzdem immer einen Teil geben, der privat ist und der wirklich nur dir gehört. 

Wie etwa Deine Freundin?
Piesczek:
(lacht) Ja, sie war aber auch schon bei Dancing Stars dabei und hat sich sehr darüber gefreut. Aber mehr gibt es da nicht zu sagen.
Glawischnig: Genau. (lacht) 

Vor fünf Jahren zog Benni ins Sportinternat in St. Pölten, um an seiner Golfkarriere zu arbeiten. 

Vor fünf Jahren zog Benni ins Sportinternat in St. Pölten, um an seiner Golfkarriere zu arbeiten. 

© Monika Fellner
× Vor fünf Jahren zog Benni ins Sportinternat in St. Pölten, um an seiner Golfkarriere zu arbeiten. 

"Volker muss der Strengere sein"

Stichwort Erziehung: Wie sieht die Rollenverteilung zwischen Mama und Papa aus?
Glawischnig: Volker muss der Strengere sein – was ja keine angenehme Rolle ist.
Piesczek: Ich sage, die Mama ist in wenigen Fällen sauer oder streng. Das heißt nicht, dass der Papa der Strenge oder Böse ist, aber er ist ja auch mein Coach. Als Papa liebt er mich immer – egal, was ich mache, solange es nicht zu dämlich ist. (lacht) Beim Sport ist das etwas anderes – da geht es um Druck und den macht er, auf positive Weise. Der Papa hat Wege, die zum Erfolg führen. Die Mama hat mir beigebracht, wie ich selbst klarkomme. Auch als Internatsschüler – etwa wann ich meine Wäsche machen sollte. (lacht)   

Seit 20 Jahren ist Glawischnig mit Moderator Volker Piesczek verheiratet. Sie haben zwei Söhne. 

Seit 20 Jahren ist Glawischnig mit Moderator Volker Piesczek verheiratet. Sie haben zwei Söhne. 

© Artner
× Seit 20 Jahren ist Glawischnig mit Moderator Volker Piesczek verheiratet. Sie haben zwei Söhne. 

"Jeden Montag habe ich versucht, die Tränen zu verbergen"

Du bist seit fünf Jahren im Sportinternat in St. Pölten, vor zwei Jahren wollte auch Dein Bruder dorthin. Wie war das für Sie als Mutter, als plötzlich beide weg waren?
Glawischnig:
Beide wollten unbedingt diese sehr gute Sportausbildung machen. Aber ich habe jeden Montag geweint, wenn sie weggefahren sind. Ich habe versucht, es zu verbergen, das war aber ein sinnloser Versuch.

Wie war es für Sie als Paar ohne Kinder?
Glawischnig: Als der Sebastian auch weggegangen ist, hatte ich ein echtes Tief. Das war wirklich schlimm. Aber ich habe dann mit vielen neuen Sachen begonnen, zum Beispiel mit der Seidenmalerei.
Piesczek:
Ja, sehr schön. Der Sebi hat schon drei Bilder im Zimmer. (lacht)
Glawischnig: Ich bin in vier Jahren 60 – ich habe heute andere Ansprüche an die Lebenszeit und will diese genießen.

Dimitar Stefanin, Eva Glawischnig und Benni Piesczek wenige Tage vor ihrem großen Auftritt. 

Dimitar Stefanin, Eva Glawischnig und Benni Piesczek wenige Tage vor ihrem großen Auftritt. 

© Monika Fellner
× Dimitar Stefanin, Eva Glawischnig und Benni Piesczek wenige Tage vor ihrem großen Auftritt. 

"Eine Achterbahn der Emotionen"

Was willst Du am Ende dieser Dancing Stars-Staffel über Deine Mama sagen können?

Piesczek: Es war eine Achterbahn der Emotionen – auch für mich, aber sie hat eine tolle Leistung erbracht und ist sehr weit gekommen. Aber so oder so: Ich bin mega stolz auf sie.

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