Sommerferien. Berufstätige stehen jetzt vor der Frage: 9 Wochen Sommerferienund wohin mit den Kindern? Wir haben die beste Betreuung für Sie recherchiert.
Nur noch zwei Wochen, dann starten die ersten Bundesländer (Wien, Niederösterreich, Burgenland) in die Sommerferien. Wie jedes Jahr gilt es wieder, neun Wochen zu überbrücken; für Berufstätige kein leichtes Unterfangen. So beschreibt Renate K. (33) aus Wien die Ferienbetreuung ihrer beiden Töchter, 7 und 9 Jahre, als echte Challenge: „Wir haben keine Omas und Opas, die zur Verfügung stehen. Mein Mann und ich nehmen uns drei Wochen Urlaub, sechs Wochen sind zu überbrücken. Und sechs Wochen Feriencamp für zwei Kinder, wer kann sich das leisten?“
Renate K. ist mit ihren Sorgen kein Einzelfall. Wo das familiäre Netzwerk fehlt, tut man sich beim Überbrücken sehr schwer. Wegen der Kosten muss sie sich allerdings nicht sorgen. Denn: Möglichkeiten zur Finanzierung gibt es genug, weiß Martina Specht von der Wiener Kinderdrehscheibe. „Im Einzelfall gibt es die Möglichkeit, die AMS-Kinderbetreuungsbeihilfe zu beantragen. Zudem können Kinderbetreuungskosten bei der ArbeitnehmerInnenveranlagung geltend gemacht werden!“
Offene Horts
In der Hauptstadt sieht man keinen unmittelbaren Handlungsbedarf: „Wien bietet Eltern auch während der Ferien gute Möglichkeiten für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, betont Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch. Für alle 20.000 Kids, die während des Schuljahrs einen Hort besuchen, bleibt dieser auch in den Ferien ganztags geöffnet. Und für Kinder aus ganztägig geführten öffentlichen Volksschulen wurde ein eigenes Angebot geschaffen: So halten vier Campus-Standorte in den Ferien offen und an weiteren zehn Schulstandorten wird von privaten Trägern eine Ferienbetreuung organisiert.
Nun ja, jedem Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann. Denn Renate K. hält dagegen: „Die Hortgruppen in den Ferien sind völlig neu zusammengewürfelt, meine Töchter gehen mir dort nicht hin!“
Ferienspiel
Auf jeden Fall wird ihren Kids in den Sommerferien nicht langweilig. Denn speziell Wien bietet wieder ein Top-Programm für die Ferienzeit an. So erfreut sich das Wiener Ferienspiel, längst ein Klassiker, auch in seinem 43. Jahr großer Beliebtheit. Sabine Krones, die Leiterin des Wiener Ferienspiels, erzählt: „Highlight ist unser großes Startfest im Donaupark (4. und 5. Juli). Mit der deutschen Hip-Hop-Jugendband Deine Freunde, aber auch Rolf Rüdiger, Bernhard Fibich und über 50 Mitmachstationen. Das wird ein riesengroßes Familienfest. Grundsätzlich haben wir heuer über 200 Aktionen, das sind über 1.000 Termine für Kinder von 6 bis 13 Jahren in den Sommerferien. Eine sehr beliebte Aktion ist die Nacht im Wald, eine Übernachtungsaktion bei den Förstern. Toll ist auch die „Rein ins Rathaus“-Aktion in der letzten Augustwoche. Eine Woche lang können Kinder ihre Kinderstadt gestalten: So wählen die Kinder ihre StadträtInnen, BürgermeisterInnen und regieren und gestalten ihre Kinderstadt. Heuer gibt es auch die Wien-Werkstatt für die 10- bis 13-Jährigen. Kinder sind hier JournalistInnen, die eine Zeitung verfassen, täglich einen Film produzieren und mit erwachsenen PolitikerInnen ins Gespräch kommen!“
Renate K.s Töchter sind beim Ferienspiel übrigens schon angemeldet. Und dennoch formuliert sie noch diesen eindringlichen Wunsch an die Politik: „Die Ferien unbedingt von neun auf sechs Wochen reduzieren, da wäre dann endlich allen geholfen!“
www.kinderinfowien.at/ferienspiel/
Das wienXtra-Ferienspiel für alle Kinder bis 13 Jahre. Erlebnis pur beim Spielen und Basteln, Entdecken und Forschen, im Theater, Kino, Museum, Sport und bei Festen.
Im Talk. Sabine Krones, Leiterin des Wiener Ferienspiels, über den Klassiker. Frau Krones, was sind die Highlights des diesjährigen Ferienspiels? Krones: Natürlich das Startfest im Donaupark mit der deutschen Hip-Hop-Jugendband Deine Freunde. Grundsätzlich haben wir aber über 200 Aktionen, das sind über 1.000 Termine für Kinder von 6 bis 13 Jahren. Welche Aktionen sind die Renner? Krones: Beliebt ist z. B. die Nacht im Wald, eine Übernachtungsaktion bei den Förstern. Oder die „Rein ins Rathaus“-Aktion in der letzten Augustwoche. Was ist für Kinder mit besonderen Bedürfnissen geeignet? Krones: Wir verfolgen einen integrativen Ansatz, bei uns werden Kinder mit besonderen Bedürfnissen in alle Aktionen miteinbezogen. Wenn Eltern sich an uns wenden, barrierefreien Zugang oder besondere Betreuung wünschen, vermitteln wir zwischen den Partnern, dass alles möglich wird. Das klappt immer. Was ist heuer ganz neu? Krones: Gärtnern in der Stadt, Comic zeichnen, eine kinderleichte Küche. In der Ankerbrot-Fabrik können Kinder kochen. |