Klimt-Shooting

Lili Paul-Roncalli im MADONNA-Talk

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Circus-Prinzessin Lili Paul-Roncalli macht nicht nur in der Manege, sondern auch als Model eine gute Figur. Lesen Sie, was die 23-Jährige mit Klimt verbindet und welche Pläne sie für den Herbst hat.

D er Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit“ – inspiriert von den berühmten acht Worten von Gustav Klimts Zeitgenossen Ludwig Hevesi, die auch die Wiener Secession zieren, bat Starfotografin Inge Prader kürzlich zum intimen Shooting in die letzte Wirkungsstätte des großen Künstlers. In den Hauptrollen: Schauspielerin Maxi Blaha und Circus-Artistin Lili Paul-Roncalli, die in außergewöhnlichen Roben der renommiertesten Österreichischen Couturiers vor die Kamera traten. Die Idee hinter dem Editorial erklärte Kreativdirektor Wolfgang Reichl folgendermaßen: „Die Symbiose der Wiener Werkstätte und Wiener Secession hat Österreich um die Jahrhundertwende im Designsektor international bekannt gemacht. Die Epoche des Wiener Jugendstils war geprägt durch den Zusammenschluss bildender Künstler und hoher handwerklicher Kunst. Man ließ sich sowohl von organischen als auch von geometrischen Formen inspirieren und entwickelte elegante Designs, die fließende Formen vereinen. Die Betonung linearer Konturen hatte Vorrang vor der Farbe, die meist in gedämpften Nuancen dargestellt wurde.“

Im Gespräch. Für Lili Paul-Roncalli war es jedenfalls „etwas ganz Besonderes“, als Model für diese Klimt-Hommage vor die Kamera zu treten. Die 23-Jährige, die für gewöhnlich als Kontorsionistin, vulgo „Schlangenfrau“ in der Manege des familieneigenen Circus steht, ist vor allem seit ihrem „Life Ball“-Auftritt 2019 und ihrem Sieg bei „Let’s Dance“ in aller Munde. Dass sie seit einigen Monaten auch mit Österreichs Tennis-Star Dominic Thiem (27) liiert ist, macht die junge Frau medial noch begehrter – doch über ihre prominente Liebe ist der Münchnerin, die ihr Privatleben schon immer bedeckt hielt, auch im MADONNA-Talk nichts zu entlocken. Offener gibt sie sich dann schon zum Thema Kultur-Shutdown und Zukunftsängsten, aber auch ihrem neuen Projekt, das sie, passend zum Muttertag, zu einer Kooperation mit ihrer italienischen „Mamma“ brachte. Das Gespräch mit der sympathischen Künstlerin, lesen Sie hier.

Gratulation zu den tollen Bildern im Klimt-Atelier – wie war es für Sie einerseits als Model, andererseits gleich in so einem geschichtsträchtigen Kontext als solches zu arbeiten?
Lili Paul-Roncalli:
Vielen Dank. Ich liebe Mode und die kreative Kraft der Designer. Im letzten Atelier von Gustav Klimt vor der Kamera von Inge Prader zu stehen war etwas ganz Besonderes.

Was verbinden Sie mit den Werken von Gustav Klimt?
Paul-Roncalli:
So wie ich österreichische Modedesigner unterstützt habe, finde ich es auch wichtig, die Kunst im Allgemeinen zu unterstützen und ihr Gehör zu verschaffen. Klimt war einer der bedeutendsten Künstler in der österreichischen Geschichte und ein wichtiger Vertreter des Jugendstils.

Inge Prader
© Inge Prader


Wie würden Sie Ihr generelles Kunstverständnis beschreiben, bzw. was sind Künstler:innen oder Kunstrichtungen, die Sie ansprechen?
Paul-Roncalli:
Circus und Varieté sind ja auch höchste Formen der Kunst und Kultur für mich. Ich mag die Abwechslung. Daher würde ich mich nicht auf eine Richtung festlegen. Ich lasse mich gerne immer wieder neu inspirieren und begeistern.

Wie haben Sie die letzten fünfzehn Corona-Monate erlebt?
Paul-Roncalli:
Das letzte Jahr oder die letzten Monate waren voller Emotionen für mich. Unser Circus kann und darf seit März letzten Jahres nicht spielen. Im letzten Jahr habe ich in Deutschland „Let’s Dance“ gewonnen und seither an vielen Projekten mitwirken dürfen, und habe auf der anderen Seite mit meiner Familie um das Überleben und Fortbestehen ­unseres Unternehmens gekämpft.

Hatten Sie in dieser Zeit positive Learnings oder Erlebnisse?
Paul-Roncalli:
Für mich und meine ­Familie war der Zuspruch unseres Publikums, die vielen Briefe, dass sie Roncalli vermissen, ein sehr positives und wohltuendes Erlebnis in dieser Pandemie.

Was vermissen Sie seit Ausbruch der Pandemie am meisten?
Paul-Roncalli:
Ganz klar unser Publikum! Als Künstler fehlen einem die Auftritte sehr. Da spreche ich nicht nur für mich, sondern für alle Kunst- und Kulturschaffenden.

Haben Sie in der Zeit etwas Neues gelernt?
Paul-Roncalli:
Ich habe von meiner Mama noch besser kochen gelernt. Im September erscheint ein gemeinsames Kochbuch. Es wird sehr italienisch und sehr lecker.

Da die aktuelle Ausgabe auch im Zeichen des Muttertags steht: Was verbinden Sie mit Ihrer Mama, wofür schätzen Sie sie am meisten?
Paul-Roncalli
: Meine Mama ist natürlich für mich als Halb-Italienerin der Fels in der Brandung. Sie ist immer für mich da.

Roncalli
© Inge Prader

Das Editorial mit Lilli Paul-Roncalli (li.) und Maxi Blaha bildet eine Hommage heimischer Couturiers an die Wiener Werkstätte und Wiener Moderne. Als Location dient Gustav Klimts letztes Atelier in Hietzing, wo der wohl bedeutendste österreichische Maler, einer der bekanntesten Vertreter des Wiener Jugendstils und Gründungspräsident der Wiener Secession, von 1911 bis zu seinem Tod 1918 an einigen seiner wichtigsten Werke arbeitete.

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