Arigonas Zukunft in Österreich scheint gesichert zu sein. Ihre beiden kleinen Geschwister dürfen zurückkehren. Doch die Sorge um die kranke Mutter bleibt...
(c) FuhrichAls in der Polytechnischen Schule in Vöcklamarkt (OÖ) zum letzten Mal vor dem Sommer die Schulglocke klingelte, stiegen Arigona Zogaj Tränen in die Augen.
Es war nicht – wie bei ihren Mitschülerinnen – die Freude über ein überaus erfolgreiches Abschlusszeugnis und den allerletzten Schultag, die das 16-jährige Mädchen seit Langem wieder glücklich machten. Während viele ihrer Freundinnen zurzeit die Urlaubskoffer packen, um zusammen mit ihren Eltern das Land zu verlassen, ist Arigona froh, hier in Österreich bleiben zu dürfen.
Suizidversuch als „Ausweg“
Auch wenn die Umstände der plötzlichen Wendung im umstrittenen Asyl-Drama keineswegs erfreulich sind: Weil Arigonas Mutter Nurie – wie berichtet – einen Selbstmordversuch unternahm und seither unter ständiger psychologischen Betreuung steht, werden Arigona und sie aufgrund eines medizinischen Gutachtens nicht ausgewiesen. Denn „Kranke werden nicht abgeschoben“, wie Noch-Innenminister Günther Platter kürzlich bestätigte.
Der Zwiespalt, in dem sich die 16-Jährige, die derzeit den Mopedführerschein macht und schon bald mit einer Friseurlehre beginnen will, befindet, ist deshalb enorm. „Ich freue mich natürlich sehr, dass wir hier bleiben können“, so das Mädchen im Gespräch mit MADONNA.
„Andererseits leide ich sehr darunter, dass es meiner Mama so schlecht geht.“ Dass die Mutter von fünf Kindern völlig verzweifelt ist, verwundert nicht. Wurden doch ihr Mann und ihre anderen vier Kinder vor neun Monaten des Landes verwiesen. Seither lebt Arigonas Familie unter schrecklichen Umständen im Kosovo.
Vom Vater enttäuscht
„Zu allem Überdruss ist auch noch Arigonas Vater vor wenigen Wochen untergetaucht“, erzählt Pfarrer Friedl, der die Familie seit einem Jahr auf allen Ebenen unterstützt. Die Hintergründe der unüberlegten Entscheidung Devat Zogajs sind bis dato ungeklärt.
Auch Arigona kann nicht verstehen, warum ihr Vater nach Montenegro gegangen ist, wo er jetzt mit einer anderen Frau zusammen leben soll. Ihre älteren Geschwister Alfred (17) und Alban (18) können sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser halten – Arigonas achtjährige Schwester Albona und der neunjährige Albin hingegen sind völlig hilflos und leben abwechselnd bei Verwandten und den Brüdern.
Geschwister vereint
Deshalb wurde für die Kleinen nun ein Schülervisum beantragt. Der österreichische Autor Franzobel, der zusammen mit vielen anderen Intellektuellen seit Monaten für einen guten Ausgang der Causa kämpft, hat die Bürgschaft für Albona und Albin übernommen.
„Ich bin allen, die uns geholfen haben, so dankbar“, betont Arigona, die hofft, schon bald ihre Geschwister in die Arme schließen zu können. Daran, dass die Entscheidung Günther Platters, die Zogajs aus ihrer jahrelangen Heimat in Oberösterreich zu verbannen, letztlich ihre Familie zerstörte, will sie vorerst gar nicht denken.
Es war nicht – wie bei ihren Mitschülerinnen – die Freude über ein überaus erfolgreiches Abschlusszeugnis und den allerletzten Schultag, die das 16-jährige Mädchen seit Langem wieder glücklich machten. Während viele ihrer Freundinnen zurzeit die Urlaubskoffer packen, um zusammen mit ihren Eltern das Land zu verlassen, ist Arigona froh, hier in Österreich bleiben zu dürfen.
Suizidversuch als „Ausweg“
Auch wenn die Umstände der plötzlichen Wendung im umstrittenen Asyl-Drama keineswegs erfreulich sind: Weil Arigonas Mutter Nurie – wie berichtet – einen Selbstmordversuch unternahm und seither unter ständiger psychologischen Betreuung steht, werden Arigona und sie aufgrund eines medizinischen Gutachtens nicht ausgewiesen. Denn „Kranke werden nicht abgeschoben“, wie Noch-Innenminister Günther Platter kürzlich bestätigte.
Der Zwiespalt, in dem sich die 16-Jährige, die derzeit den Mopedführerschein macht und schon bald mit einer Friseurlehre beginnen will, befindet, ist deshalb enorm. „Ich freue mich natürlich sehr, dass wir hier bleiben können“, so das Mädchen im Gespräch mit MADONNA.
„Andererseits leide ich sehr darunter, dass es meiner Mama so schlecht geht.“ Dass die Mutter von fünf Kindern völlig verzweifelt ist, verwundert nicht. Wurden doch ihr Mann und ihre anderen vier Kinder vor neun Monaten des Landes verwiesen. Seither lebt Arigonas Familie unter schrecklichen Umständen im Kosovo.
Vom Vater enttäuscht
„Zu allem Überdruss ist auch noch Arigonas Vater vor wenigen Wochen untergetaucht“, erzählt Pfarrer Friedl, der die Familie seit einem Jahr auf allen Ebenen unterstützt. Die Hintergründe der unüberlegten Entscheidung Devat Zogajs sind bis dato ungeklärt.
Auch Arigona kann nicht verstehen, warum ihr Vater nach Montenegro gegangen ist, wo er jetzt mit einer anderen Frau zusammen leben soll. Ihre älteren Geschwister Alfred (17) und Alban (18) können sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser halten – Arigonas achtjährige Schwester Albona und der neunjährige Albin hingegen sind völlig hilflos und leben abwechselnd bei Verwandten und den Brüdern.
Geschwister vereint
Deshalb wurde für die Kleinen nun ein Schülervisum beantragt. Der österreichische Autor Franzobel, der zusammen mit vielen anderen Intellektuellen seit Monaten für einen guten Ausgang der Causa kämpft, hat die Bürgschaft für Albona und Albin übernommen.
„Ich bin allen, die uns geholfen haben, so dankbar“, betont Arigona, die hofft, schon bald ihre Geschwister in die Arme schließen zu können. Daran, dass die Entscheidung Günther Platters, die Zogajs aus ihrer jahrelangen Heimat in Oberösterreich zu verbannen, letztlich ihre Familie zerstörte, will sie vorerst gar nicht denken.