Kultur-Zeit in Graz: Der „steirische herbst“ eröffnet am Donnerstag mit dem Projekt „Tempel der Vernunft“ in der List-Halle.
„Was tun, wenn alles gleich und gültig ist?“ fragen die Veranstalter des steirischen herbstes sich selbst und ihr Publikum. Das Avantgarde-Festival (24.9. – 18.10.) will bei seinen Produktionen heuer „mit dem Begriff gleichgültig in allen Bedeutungen spielen – von der Gleichgültigkeit als Desinteresse bis zur Gleichberechtigung als Utopie und Forderung“.
Gleich zum Start gibt’s ein „krisengeschütteltes Gesamtkunstwerk“ namens Tempel der Vernunft. Dieser wird vom Grazer Theater im Bahnhof und dem raumlaborberlin in der Helmut-List-Halle aufgebaut, und will ein Ort des „Schauens, Übens und Widersprechens“ sein (24.9., 19.30 Uhr).
Muezzin
Im zentralen Theaterschauplatz des Festivals, dem Grazer
Orpheum, steigt am 25.9. dann die österreichische Erstaufführung von Radio
Muezzin. Stefan Kaegi und Rimini Protokoll bringen, so ein herbst-Text,
„Menschen auf die Bühne, die in den erhitzten Debatten um den Islam
bestenfalls als Klischee auftreten: Vier ägyptische Muezzins“.
Wichtigstes Projekt im Bereich Bildende Kunst ist die Ausstellung Utopie und Monument (ab 25.9.): Künstler aus vielen Nationen gehen der Frage nach, „ob die Kunst überhaupt noch ein maßgebliches Feld gesellschaftlicher Auseinandersetzung ist“.