Ob Rasierer, Haarschnitt oder Parfüm: Für identische Produkte und Dienstleistungen müssen Frauen oft mehr zahlen. Ein Überblick zur „Pink Tax“.
Im Regal der Drogerie endet die Gleichberechtigung, hier werden Frauen benachteiligt. Viele Dinge, die sie da kaufen, sind im Vergleich zu denselben Männerprodukten teurer. Ob Rasierklingen, -schaum, Parfums: Selbst wenn es nur ein paar Cent pro Stück sind – im Laufe eines Lebens summiert sich das. „Gender pricing“ nennt sich dieses Phänomen, gleiche Produkte für weibliche oder männliche Konsumenten unterschiedlich zu bepreisen. Schlägt sich die Differenzierung bis zur Preisgestaltung durch, nennt man den Aufschlag auch „Pink Tax“, als Anspielung auf eine Art „Zusatzsteuer“, die Konsumentinnen zu entrichten haben.
Frauen zahlen mehr!
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Bis zu 200% Aufschlag für Hygiene-Artikel
zahlen Frauen! Aus Gewohnheit greifen wir zu den rosa Einwegrasierern anstatt zu den blauen, dabei sind die oft identisch und günstiger. Genau wie Deos & Rasierschaum. Wissenschaftler nennen das die „Pink Tax“. Kosmetikhersteller nutzen aus, dass Frauen tendenziell ausgabefreudiger sind. Um der ‚‚Pink Tax” zu umgehen, gibt es zwei Wege: Zum einen können Verbraucherinnen Produkte für das andere Geschlecht kaufen, da sich z. B. Rasierer oder Schaum von den Inhaltsstoffen kaum unterscheiden. Ein anderer Weg wäre, sich bei den Herstellern oder Händlern direkt zu beschweren. Jedoch gibt es keine gesetzliche Grundlage, die die Konzerne in ihrer Preispolitik einschränkt.
19 Euro mehr zahlen Frauen im Schnitt für Parfum. Angeblich, weil die Herstellung teurer ist als die eines Männerdufts.
Um die 200 Euro...
kostet eine Garnitur Umstandskleidung für Schwangere. Neue Hosen, weite Kleider, neue BHs ... Alles Dinge, die in den seltensten Fällen wirklich schön sind und nicht wirklich wiederverwendet werden können, an denen aber keine Schwangere vorbeikommt.
1,8 EURO...
...kostet die Reinigung einer Bluse im Schnitt mehr als die Reinigung eines Hemds. Dabei ist es ja das gleiche Kleidungsstück nur unter einem anderen Namen. Wenn Sie das nächste Mal Blusen in die Reinigung geben, tun Sie doch einfach so, als wären es die Hemden Ihres exakt gleich großen Mannes.
6% weniger verdienen....
Frauen – einfach nur, weil sie Frauen sind. In dieser Statistik ist schon berücksichtigt, dass Frauen häufiger halbtags arbeiten und länger Elternzeit nehmen. Selbst wenn sie das nicht tun, bleiben aber sechs Prozent unerklärlicher
Gehaltsunterschied. Bei einem Jahreseinkommen von 40.000 Euro sind das 2.400 Euro pro Jahr.
7% mehr...
... kosten mädchenspezifische Spielsachen in den USA im Durchschnitt. Den Hersteller kostet eine Barbie genauso viel wie die Superheldenfigur im Regal daneben. Ähnliches ist zu beobachten, wenn es um Motive geht – der Pirat ist meist billiger als die Prinzessin.
16.000 Euro...
...kostet die Periode jede Frau im Laufe ihres Lebens. Auch weil Tampons und Binden als Luxusartikel gelten. Deshalb zahlen wir beim Kauf 20 Prozent Mehrwertsteuer. Auf Theaterbesuche oder Schnittblumen hingegen zahlt man den ermäßigten Steuersatz von 13 Prozent. Weil das ja Alltagsgüter sind ...
2 bis 3 Euro...
mehr kostet ein Bett in einem Frauenschlafsaal pro Nacht in einem durchschnittlichen Hostel. Reine Frauenzimmer sind meist nicht ausgebucht, deshalb nehmen die Hoteliers hier mehr Geld. Außerdem wird hier „Sicherheit“ als zusätzliches Attribut verkauft.