Wie heiraten wir 2025? Wir haben mit einer der gefragtesten Eventplanerinnen Wiens über die wichtigsten Do’s und Don’ts, neuen Trends und Last-Minute-Tipps gesprochen.
Hochzeiten sind so individuell wie die Paare selbst – von minimalistisch bis extravagant, von intim bis pompös. Doch ganz gleich, welchen Stil man wählt, Inspiration und professionelle Tipps können den Unterschied zwischen Stress und einem perfekten Tag ausmachen. Wer könnte uns dazu besser beraten als jemand, der direkt an der Quelle sitzt?
Chiara Krenk, Gründerin der Hochzeits- und Eventagentur "Luna Chiara Events", hat sich auf detailverliebte Feiern spezialisiert. Wir haben mit ihr über die neuesten Hochzeitstrends, Budget-Tipps und die größten Fehler bei der Planung gesprochen.
Wie kam es dazu, dass Sie Ihre eigene Eventagentur gegründet haben?
Chiara Krenk: Ich habe ursprünglich in Marketing und PR gearbeitet und dort immer wieder Events organisiert. Doch mir wurde schnell klar, dass ich mich voll und ganz auf die Eventbranche konzentrieren möchte. Ich liebe es, mit Menschen zu arbeiten, kreative Konzepte zu entwickeln und besondere Momente zu schaffen. Deshalb habe ich vor zwei Jahren meine eigene Agentur gegründet – es war von Anfang an mein Ziel, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen.
Wie kann man sich den Alltag einer Eventplanerin vorstellen?
Krenk: Es wird nie langweilig. Ich arbeite sowohl als Freelancerin für Firmen- als auch für private Events. An manchen Tagen bin ich im Homeoffice und erledige organisatorische Aufgaben, an anderen bin ich unterwegs – beim Location-Scouting, in Meetings mit Brautpaaren oder bei Terminen mit Floristen und Caterern. Ich liebe die Tage, an denen ich viel unterwegs bin.

Welche Rolle spielt Social Media für Ihre Arbeit? Erleichtert es den Job oder macht es ihn komplizierter?
Krenk: Beides. Einerseits erleichtert es die Inspiration – viele Kunden kommen schon mit einem Pinterest-Board und konkreten Vorstellungen zu mir. Andererseits entstehen dadurch auch falsche Erwartungen. Hochzeiten auf Social Media sehen oft glamourös aus, aber kaum jemand denkt an das Budget dahinter. Zudem gibt es so viele Ideen, dass es manchmal schwer ist, sich nicht ablenken zu lassen und sich auf ein Konzept festzulegen.
Hat sich die Rolle einer Hochzeitsplanerin durch Social Media verändert?
Krenk: Ja. Die Fantasie kennt keine Grenzen mehr und das macht den Job einer Planerin immer bedeutender. Viele Paare unterschätzen die Organisation, Kosten und den Zeitaufwand. Hier helfe ich, den Überblick zu behalten und den Stress zu minimieren.
Stichwort Kosten - mit welchem Budget sollte ein Paar für ihre Hochzeit rechnen?
Krenk: Das ist individuell. Ich arbeite mit "ab"-Preisen und passe mich den Wünschen des Paares an. Manche buchen das Komplettpaket, andere benötigen nur punktuelle Unterstützung, etwa am Tag der Hochzeit für einige Stunden. Es gibt also für jedes Budget eine Lösung.

Lohnt sich ein Wedding Planner auch für Paare mit kleinem Budget?
Krenk: Ein Wedding Planner kann sogar helfen, viele Kosten zu sparen. Durch unser Netzwerk bekommen wir oft bessere Konditionen und können unterschiedliche Angebote vergleichen. Es ist ein Mythos, dass nur Hochzeiten, die 100.000 Euro kosten eine Planerin benötigen – auch mit einem kleineren Budget kann man viel herausholen.
Ihre besten Spar-Tipps für eine große Feier?
Krenk: Die Location ist ein großer Kostenfaktor. Wer statt eines Schlosses einen schönen Heurigen wählt oder ins Umland ausweicht, kann dabei viel sparen.
Und bei welchen Punkten sollte man nie sparen?
Krenk: Bei der Dekoration, vor allem beim Blumenschmuck – er macht so viel aus! Blumen können bei Hochzeiten auch doppelt genutzt werden, zum Beispiel bei der Trauung, als Tischdeko und später als Gastgeschenk. Auch beim Fotografen sollte man nicht sparen. Wenn ich jemanden sagen höre "Meine Tante kann auch schöne Fotos machen", bin ich schon weg (lacht).
Welche Hochzeitstrends sind aktuell angesagt?
Krenk: Kleinere Feiern sind beliebter geworden, oft weil sie auch kostengünstiger sind. Entertainment ist ein großer Trend, etwa Live-Künstler, Saxophonisten oder Pizza-Partys mit einem Pizzabäcker vor Ort. Viel mehr Leute trauen sich zu Farbe, gerade beim Blumenschmuck. Längliche Torten als Tischdeko sind derzeit auch angesagt.

Und was sind die neuen Dresscode-Trends?
Krenk: Immer mehr Bräutigame passen sich farblich dem Dekokonzept an. Ein Dresscode in Schwarz für die Gäste wird ebenfalls immer beliebter.
Was ist der größte Fehler, den Brautpaare bei der Hochzeitsplanung machen?
Krenk: Sie unterschätzen die Kosten – vor allem für Essen. Service und Personal sind sehr teuer, das wird häufig nicht einkalkuliert.
Wie gehen Sie selbst am Hochzeitstag mit Stress und unerwarteten Pannen um? Gibt es eine SOS-Strategie?
Krenk: Es gibt leider keine richtige Strategie. Man darf die Nerven zwar verlieren, aber niemals zeigen, dass man die Nerven gerade verliert (lacht). Kreativität ist sehr wichtig, denn es gibt immer eine Lösung. Schwierig wird es nur an Tagen, wo nichts offen hat, also zum Beispiel Sonntage oder Feiertage.
Ihr ultimativer Hochzeits-Ratschlag?
Krenk: Sich frühzeitig überlegen, was man wirklich möchte, und dann professionelle Hilfe holen. Am Hochzeitstag soll nicht die Schwester, Trauzeugin oder Mutter die Dekoration aufbauen. Es ist viel hilfreicher, wenn man jemanden hat, der troubleshooten kann.