Zickenalarm? Model und Schauspielerin Larissa Marolt spricht über ihr wahres Ich und ihr ewiges Dschungelzicken-Image.
Man weiß bei mir nie, was als Nächstes kommt!“ So beendet Larissa Marolt (21) das MADONNA-Interview kurz vor der Premiere ihres Films Rise up! And Dance – Folge deinem Herzen. Eine gelungene Selbsteinschätzung, denn nur wenige Sekunden später kippt ihre Stimmung schlagartig.
Rückblick. Am selben Tag kommt das Model zeitig in der Früh, übermüdet und noch dazu krank am Wiener Flughafen an. Die anwesenden Journalisten werden, gelinde gesagt, mit Nichtachtung gestraft. Ein wenig charmanter Auftritt, der sogleich seinen Weg ins Internet findet und just während des MADONNA-Talks wie ein Boomerang zurückkommt. Larissas Vater, Anton Marolt, beendet das Interview und schäumt vor Wut. Auch die Vize-Dschungelqueen hält mit ihrem Unmut nicht hinter den Berg und zeigt uns mit deutlichen Worten die Larissa, die wir aus dem TV kennen. Doch sie kann auch ganz anders, wie man hier sieht...
Sie sind krank von der Fashion Week in Istanbul zurückgekommen. Wie geht es Ihnen?
Larissa Marolt: Es ging mir schon einmal besser, aber ich werde sicher nicht daran sterben. So eine Premiere wird wochenlang geplant und ist eine Teamsache. Das ist kein normaler Schultag, wo man einfach zu Hause bleiben kann. Man hat da eine Verpflichtung und zieht das durch. Ich habe eine total gute Arbeitsmoral!
Arbeitsmoral hat auch Beate – die Rolle, die Sie in „Rise Up!“ spielen – doch die geht für ihre Ziele über Leichen. Sie spielen in dem Film eine typische Zicke. Stört es Sie, immer auf solche Rollen besetzt zu werden?
Marolt: Manchmal tut es ja gut, ein bisschen eine Bitch zu sein, so lange es nur gespielt ist. Im wahren Leben bin ich ja ganz anders.
Wie sind Sie denn?
Marolt: Ich würde mich als herzliche Geschäftsfrau bezeichnen. Ich weiß mich zu präsentieren und weiß auch ganz genau, was ich tue. Ich versuche aber trotzdem immer, menschlich zu bleiben. Der Mensch hat eben Tausende unterschiedliche Gefühle und ich scheue mich nicht davor, die auch auszudrücken.
In den Medien werden Sie aber gerne als Zicke dargestellt...
Marolt: In den Medien habe ich ohnehin schon alle Images durch, die man haben kann. Von Zicke über Tollpatsch und Trottel bis hin zu Genie und Psychopath – es war wirklich alles dabei. Ich habe, was das betrifft, mittlerweile eine gewisse Leichtigkeit und Gleichgültigkeit entwickelt. Ich mache einfach meinen Job und habe Spaß daran. Eines meiner Talente ist, dass ich mich einer Sache voll hingeben und mich fallen lassen kann, ohne an die Konsequenzen zu denken. Ich bin ein Freigeist und habe keine Angst davor, was andere vielleicht denken könnten.
Hat sich Ihr Leben durch das Dschungelcamp verändert?
Marolt: Ja, ich bin viel ruhiger und braver geworden. Vor dem Dschungelcamp bin ich gerne weggegangen und war öfter draußen. Jetzt lebe ich ein bisschen zurückgezogener und genieße es auch mal zu Hause zu bleiben und ein Buch zu lesen. Mein Lifestyle hat sich ziemlich geändert. Gerade auch durch das intensive Tanztraining habe ich abends manchmal nicht einmal mehr die Energie rauszugehen.
Apropos, wie laufen die Vorbereitungen für „Let’s Dance“?
Marolt: Ich freue mich schon sehr darauf, weil es ein anständiges, ehrliches Format ist. Es geht einfach nur darum, die künstlerische Entwicklung eines Menschen zu zeigen und zu sehen, wie weit er kommt. Außerdem verbessert das Training meine Körperhaltung – das ist ein Bonus. Ich laufe ja manchmal wie ein Bauer durch die Gegend und jetzt habe ich schon ein bisschen etwas Elfenhaftes an mir (lacht).
Welche Projekte stehen bei Ihnen in nächster Zeit an?
Marolt: Mein Fokus ist momentan noch auf Deutschland und Österreich gelegt, weil es sich so ergeben hat. Darüber bin ich eh sehr glücklich. Ich probiere aber erst einmal, Let’s Dance graziös zu meistern und dann warten noch andere Angebote auf mich. Ich mache mir aber auch keine Gedanken darüber, weil ich im Hier und Jetzt lebe. Ich bin ein Moment-Mensch, das habe ich von meinen amerikanischen Freunden gelernt.
Sie haben zwei Jahre in New York eine Schauspielschule besucht. Wie war die Zeit für Sie?
Marolt: New York ist der Grund, warum ich so bin, wie ich bin. Ich habe mich einfach weiterentwickelt und dort tolle Erfahrungen gemacht.
Könnten Sie sich vorstellen, wieder zurückzugehen?
Marolt: Ich kann es kaum erwarten! Ich bin aber erst vor Kurzem nach Köln gezogen und damit relativ nahe bei meiner Familie. Das ist das größte Geschenk für mich und ich kann es auch noch mit meiner Arbeit, mit dem was mir Spaß macht, verbinden. Ich werde aber sicher nicht mein ganzes Leben lang hier bleiben. Ich bin eine Reisende und man weiß bei mir nie, was als Nächstes kommt.