Dr. Sommer für Erwachsene. Sexualtherapeut Dr. Schnarch will entschlüsselt haben, wie wir Sexflauten überwinden, um noch besser im Bett zu werden.
Die schlechte Nachricht vorab. Die Flaute im Bett trifft früher oder später jedes Paar. Zumindest wenn es nach dem US-Sexualtherapeuten Dr. David Schnarch (67) geht. Und weil sein sprechender Nachname nicht Omen sein sollte, verrät der Experte, wie Ehepaare im Bett wieder auf Touren kommen. Und nun die gute Nachricht. „Der Sex kommt wieder zurück! Und zwar besser als er vorher war.“ Dr. Schnarchs Tipps für das Revival der Lust.
So überwinden Sie die Sexflaute
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Raus aus der Kein-Sex-Falle
Los geht’s. „Von allein und durch warten“, so Dr. Schnarch, „wird es nicht besser. Es geht auch nicht darum, an seiner Beziehung zu arbeiten, sondern vor allem an sich selbst. Ich habe vier Aspekte der persönlichen Entwicklung ausgemacht, Aspekte der Balance.“
Vier Aspekte der Balance
Grundprinzip. Dr. Schnarch sieht eine feste Partnerschaft als „Mensch-Entwicklungs-Maschine“, die er „vier Feuerproben“ nennt und als Schlüssel für erfüllten Sex sieht.
1. Stabiles & flexibles Selbst: Schauen Sie auf sich selbst, nicht so sehr auf den anderen. Werden Sie sich klar, welche Wünsche Sie haben.
2. Ruhiges Herz: Stellen Sie sich Ihren Ängsten und Gefühlen und lassen Sie sich nicht von ihnen übermannen.
3. Maßvolles Reagieren: Emotionale Überreaktionen können vieles zerstören. Das Geheimnis einer glücklichen Ehe ist es, zwei oder drei Dinge am Tag einfach nicht zu sagen. Aber auch zu wenig Reaktion ist schlecht, da so vermieden wird, Konflikte wirklich anzusprechen.
4. Ausdauer: Zu wachsen tut weh, weil wir dazu aus unserer Komfortzone raus müssen. Es ist daher nötig, beharrlich zu bleiben sowie Unbehagen und Schmerzen auszuhalten.
Sich wieder näherkommen
Sehen & spüren: „Ein Schlüssel ist“, so der Experte, „wieder Intimität zu ertragen.“ Auch wenn uns der andere nicht mehr ständig signalisiert: Du bist schön! Echte Intimität braucht den Mut, seine Unzulänglichkeiten dem anderen zu zeigen und das Selbstwertgefühl nicht von dessen Blicken abhängig zu machen. Es ist übrigens wichtig, sich anzusehen. Wenn sich beide beim Sex in die Augen schauen, entsteht viel tiefere Intimität. Die meisten machen die Augen zu und blenden den anderen so aus.
Neues ausprobieren
Grenzen überschreiten. Wir entwickeln uns, wenn wir geradewegs auf unsere Angst zugehen. Das war schon vor dem ersten Mal so. Wenn das Bett aber nur ein sicherer Hafen ist, wo das Routineprogramm abläuft, führt das zu Frust.
Je älter desto besser
50 ist das bessere 20. „Ein gesunder Mensch“, so Dr. Schnarch, „ist mit 50 viel besser im Bett als mit 20.“ Beim Älterwerden hört Sex auf, so etwas wie eine Gymnastik zu sein. Aber ein reifer Mensch kann im Bett viel mehr von sich geben.
