Es ist so heiß wie sonst im August.
Pärchen, die auf Decken in Parks liegen. Sonnenhungrige, die kurzärmelig Farbe tanken, und Eisverkäufer, die starke Umsätze machen. Dieser Oktober spielt verrückt. Der Klimatologe Gerhard Hohenwarter von der Zentralanstalt für Meteorologie in Wien bestätigt: „Es ist außergewöhnlich warm.“ So hat es am Großglockner auf 3.800 Metern Plusgrade, am Sonnblick (3.100m) liegt kein Neuschnee und im Tal brennt die Sonne bei 25 Grad. Und: Höchstwerte sind angesagt. Vereinzelt soll es bis zu 28 Grad haben – die Ewig-Rekorde am 7. Oktober wackeln.
Sahara-Luft bringt Rekordwerte
Verantwortlich für diese
T-Shirt-Temperaturen im Oktober ist die Sahara-Luft. Experte Hohenwarter:
„In Nordafrika und in Südspanien herrscht ein Tiefdruckgebiet. Von der
Vorderseite dieses Tiefs kommt warme Luft, auch aus der Sahara, zu uns.“
Sahara-Staub in Österreich
Und die beschert uns
Außergewöhnliches: „Am Donnerstag bringen die Luftmassen Sahara-Staub zu
uns. Der Schwerpunkt liegt südlich der Alpen. Ob man den Staub auch spüren
wird, ist ungewiss“, sagt Hohenwarter. Dass gar die Erderwärmung für dieses
Oktober-Hoch verantwortlich ist, schließt die renommierte Klima-Expertin
Helga Kromp-Kolb aus. Aber: „Es passt ins Bild unseres Klimas“, sagt sie.
Das Schönwetter wird am Donnerstag (Westen), spätestens jedoch am Freitag (Osten) unterbrochen: Kaltluft strömt zu uns und bringt Abkühlung.
Sölden hofft auf Schnee
Trotzdem zittern die Veranstalter
des Ski-Weltcup-Auftakts
am 24. Oktober in Sölden (Tirol) – denn derzeit gibt es im Ötztal noch viel
zu wenig Schnee. Hohenwarter: „Mit viel Glück schneit es in der Ötztaler
Gegend zwar ein paar Zentimeter am Sonntag. Ob es dann aber Minusgrade und
weitere Niederschläge geben wird, ist derzeit sehr ungewiss. Es wird
wirklich zur Zitterpartie.“